Die vernünftige Wahl: Samsung Galaxy A36 im Test


Das Samsung Galaxy A36 steht oft im Schatten seines großen Bruders, dem Galaxy A56 – dabei bietet es eine nahezu identische Ausstattung und kostet 100 Euro weniger. Doch an welchen Stellen wurde für den günstigeren Preis gespart? Und wer sollte zu welchem Modell greifen? Dieser Test hat die Antworten.
Pro
- Hervorragendes Gesamtpaket
- Farbenfrohes, helles Display
- Extrem lange Update-Garantie
- Wasserdicht
- Solide Akkukaufzeit
Contra
- Kamera mit unnatürlichen Farben
- Speicher nicht erweiterbar

Samsung Galaxy A36 5G: Design und Verarbeitung
Design und Verarbeitung | |
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Bildschirm |
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Abmessungen und Gewicht |
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Widerstandsfähigkeit |
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Optisch setzt Samsung auf ein schlichtes Design, das sich fast gar nicht vom A56 unterscheidet. Lediglich der Rahmen besteht aus Kunststoff statt Metall. Die Glasrückseite bleibt erhalten, sodass dieser Unterschied im täglichen Gebrauch kaum ins Gewicht fällt – und mit einer Schutzhülle ohnehin irrelevant wird. Farblich ist das Modell in Lavendel, Grün und Weiß erhältlich, alternativ klassisch in Schwarz, wie das Testgerät. Dank des kantigen Designs liegt das Smartphone hervorragend in der Hand und bietet zudem dank IP68-Zertifizierung zuverlässigen Schutz gegen Staub und Wasser.
Im Lieferumfang finden sich neben dem Smartphone lediglich ein SIM-Tool und ein Ladekabel. Eine Schutzhülle oder Displayschutzfolie, wie sie bei vielen chinesischen Herstellern zum Standard gehört, liegt nicht bei. Auch ein Netzteil sucht man vergeblich – mittlerweile eine gängige Praxis bei den meisten Herstellern.
Samsung Galaxy A36 5G: Display
Während frühere Modelle der Galaxy-A-Serie Größenunterschiede aufwiesen, sind das Samsung Galaxy A36 und das A56 in diesem Jahr identisch dimensioniert – sowohl beim Gehäuse als auch beim Display. Letzteres misst 6,7 Zoll und setzt wie gewohnt auf Samsungs bewährte AMOLED-Technologie. Dadurch punktet das Gerät mit brillanten Farben, tiefem Schwarz und ausgezeichneten Blickwinkeln. Qualitativ gibt es zwischen den Displays keinerlei Unterschiede.
In seiner Preisklasse gehört das Display des Galaxy A36 zu den besten am Markt. Neben einer exzellenten Farbwiedergabe überzeugt es mit einer hohen Spitzenhelligkeit von 1200 Nits. Zudem schützt Samsung den Bildschirm mit Gorilla Glass Victus+, während andere Geräte in dieser Preisklasse häufig mit älteren Versionen von Gorilla Glass auskommen müssen. Unter dem Display verbaut Samsung wie gewohnt einen optischen Fingerabdrucksensor. Dieser entsperrte das Smartphone im Test zuverlässig und schnell.
Die Displayränder fallen vergleichsweise breit aus, was angesichts der Preiskategorie vertretbar ist – jedoch sind sie nicht symmetrisch. Andere Hersteller legen hier größeren Wert auf ein stimmiges Design. Wer diesen Punkt nicht als relevant erachtet, kann ihn getrost ignorieren, wobei schmalere Ränder das Gerät insgesamt kompakter hätten wirken lassen.
Samsung Galaxy A36 5G: Software
Die Software zählt zu den größten Stärken von Samsung. Kein anderer Hersteller bietet in dieser Preisklasse einen sechsjährigen Update-Support, der sowohl neue Android-Versionen als auch essenzielle Sicherheitspatches umfasst. Zwar gab es zuletzt Verzögerungen bei der Auslieferung von Android 15, doch das Update befindet sich inzwischen in der Verteilung. Mit Android 16 verspricht Samsung Besserung und hat auch in den vergangenen Jahren alle gegebenen Update-Versprechen eingehalten.
Die Benutzeroberfläche One UI 7 setzt sich optisch deutlich vom puren Android ab, bleibt in der Bedienung jedoch weitgehend vertraut. Besonders hervorzuheben ist der vereinfachte Modus für Smartphone-Neulinge – eine Funktion, die man in dieser Form bei anderen Herstellern nicht findet. Das macht das Galaxy A36 auch zum idealen Smartphone für unerfahrene Nutzer. Gleichzeitig bietet One UI Smartphone-Experten vielfältige Optionen zur Personalisierung, die über pures Android hinaus gehen. Ein Kritikpunkt bleibt allerdings das Aufzwingen des eigenen Galaxy Stores sowie die Vielzahl vorinstallierter Werbe-Apps. Immerhin lassen sich unerwünschte Apps mit wenigen Klicks entfernen.
Erstmals bringt Samsung KI-Tools in die Mittelklasse. Dazu zählen ein optimierter Sprachassistent, automatische Zusammenfassungen von Notizen sowie diverse Bildbearbeitungsfunktionen. Jedoch stehen nicht alle Funktionen der teureren S-Modelle auch hier zur Verfügung. So fehlt etwa das automatische Übersetzen von Telefonaten.
Software | |
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Betriebssystem |
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Samsung Galaxy A36 5G: Performance
Leistung | |
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Prozessor |
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Speicher |
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Konnektivität |
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Während Samsung beim teureren Galaxy A56 auf einen hauseigenen Exynos-Prozessor setzt, kommt im Galaxy A36 stattdessen der Snapdragon 6 Gen 3 zum Einsatz. Diesem stehen wahlweise 6 oder 8 Gigabyte Arbeitsspeicher zur Verfügung.
In unserem Benchmark-Test liefert das Galaxy A36 rund ein Drittel weniger Performance als das Galaxy A56, doch im Alltag sind Unterschiede selbst im direkten Vergleich kaum spürbar. Ein potenzieller Engpass könnte langfristig der Arbeitsspeicher sein. Die Basisversion des Galaxy A36 bietet 128 Gigabyte Speicher und lediglich 6 Gigabyte RAM – aktuell noch ausreichend, könnte dies jedoch im Laufe der Jahre zum limitierenden Faktor werden. Immerhin verspricht Samsung sechs Jahre Update-Support, was in dieser Preisklasse bemerkenswert ist. Wer sich absichern möchte, kann zur Variante mit 256 Gigabyte greifen, die mit 8 Gigabyte RAM ausgestattet ist. Der Aufpreis von 70 Euro ist allerdings nicht unerheblich.
Die Entscheidung, den microSD-Slot zu streichen, macht diese Wahl umso relevanter. Eine nachträgliche Speichererweiterung ist somit nicht mehr möglich. Wer mit 256 Gigabyte nicht auskommt, muss sich nach einem anderen Smartphone umsehen. Mehr Speicher ist seitens Samsung nicht vorgesehen.
Beim Thema Konnektivität ist das Galaxy A36 auf der Höhe der Zeit. 5G ist inzwischen Standard, doch der eSIM-Support in dieser Preisklasse fällt positiv auf. Im 300-Euro-Bereich ist dies auch nach vielen Jahren weiterhin eine Seltenheit und dürfte insbesondere all diejenigen freuen, die gerne auf Reisen sind.
Samsung Galaxy A36 (Snapdragon 6 Gen 3) |
Samsung Galaxy A56 (Exynos 1580) |
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AnTuTu | 608.291 | 901.744 |
3DMark Wild Life Extreme Stresstest |
Bester Loop: 3462 Stabilität: 99,6% |
Bester Loop: 4866 Stabilität: 93,6% |
Geekbench 6 | Single-Core Score: 3187 Multi-Core Score: 9947 |
Single-Core Score: 4866 Multi-Core Score: 9947 |
Samsung Galaxy A36 5G: Kamera
Kamera | |
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Hauptkamera |
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Ultra-Weitwinkel-Kamera |
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Makro-Kamera |
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Selfie-Kamera |
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Max. Videoauflösung |
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Wie sein größerer Bruder, das Galaxy A56, setzt auch das Samsung Galaxy A36 auf ein Triple-Kamera-Setup. Abgesehen vom Ultraweitwinkel-Sensor ist die Hardware identisch mit der des teureren Modells. Die Hauptkamera liefert auch hier insgesamt solide, hochauflösende Ergebnisse. Allerdings ist die Farbdarstellung stark auf eine „social media“-Ästhetik abgestimmt und weicht teils deutlich von der Realität ab. Auch bei deaktivierter Szenen-Optimierung neigen insbesondere Rot- und Grüntöne zu einer übermäßigen Sättigung, was sich besonders bei Naturaufnahmen bemerkbar macht. Im Gegenzug geraten Fotos bei wenig Licht zu dunkel, ohne dass eine effektive Aufhellung durch die Software erfolgt.
Die Zusatz-Kameras für Ultraweitwinkel- und Makro-Aufnahmen können in puncto Qualität nicht mit der Hauptkamera mithalten – eine Einschränkung, die auch für das Galaxy A56 gilt. Während der Ultraweitwinkel-Sensor einen gewissen Mehrwert bietet, bleibt die Makrolinse mehr ein Zusatz-Feature auf dem Datenblatt als ein wirkliches Kaufargument.
Samsung Galaxy A36 5G: Akku
Batterie | |
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Batteriekapazität |
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Ladegeschwindigkeit (per Kabel) |
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Ladegeschwindigkeit (kabellos) |
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Der Akku des Samsung Galaxy A36 verfügt über eine Kapazität von 5.000 mAh – ein Wert, der sich in den vergangenen Jahren als Standard etabliert hat. Durch die neuen Silizium-Kohlenstoff-Akkus sind jedoch mittlerweile deutlich höhere Kapazitäten bei gleicher Dicke und Gewicht möglich. Und das auch in dieser Preisklasse, wie etwa das Honor Magic7 Lite mit seinen 6.600 mAh eindrucksvoll zeigt.
Doch auch ohne neue Akkutechnologie erreicht das Galaxy A36 im Benchmark eine solide Laufleistung von 15 Stunden und 35 Minuten. Im direkten Vergleich mit dem A56 zeigen sich hier keine Unterschiede. Und auch im Alltag reicht die Akkuladung problemlos für einen Tag, während bei sparsamer Nutzung dank effizientem Stand-by-Management auch zwei Tage ohne Nachladen problemlos möglich sind.
Eine vollständige Ladung mit bis zu 45 Watt nimmt rund 70 Minuten in Anspruch. Ein Netzteil gehört nicht zum Lieferumfang, doch Samsung setzt auf den offenen PD-Standard, sodass sich das Gerät mit jedem kompatiblen Ladegerät problemlos aufladen lässt.
Für wen lohnt sich das Samsung Galaxy A36
Das Galaxy A5X zählt seit Jahren zu den meistverkauften Smartphones in Deutschland, während die günstigeren Modelle oft weniger Aufmerksamkeit erhalten. Auch in diesem Jahr zeigt sich das A56 in unserem Test als solide Wahl in der Mittelklasse. Weder Leistung, Akku noch Kamera stechen heraus, doch es gibt auch keine gravierenden Schwächen. In Kombination mit Samsungs hervorragender Update-Politik bleibt das Gerät eine Empfehlung.
Doch hat das Samsung Galaxy A36 aufgeholt und steht dem großen Bruder um fast nichts nach. Für 100 Euro weniger hat Samsung an den richtigen Stellen gespart, ohne die Alltagstauglichkeit zu beeinträchtigen. Der Kunststoffrahmen fällt im täglichen Gebrauch kaum ins Gewicht – insbesondere mit einer Schutzhülle. Die Ultraweitwinkel-Kamera bleibt hinter der des A56 zurück, doch auch das teurere Modell bietet hier keine herausragende Qualität. Ein möglicher Langzeitfaktor ist die schwächere Performance, die bei zukünftigen Android-Versionen eine Rolle spielen könnte. Durch den deutlichen Preisvorteil dürfte das Galaxy A36 für viele Nutzer so die sinnvollere Wahl darstellen.