Chipolo Card & One Point: Die AirTag-Alternativen im Test [Update]
Ein Jahr nach der Ankündigung hat Google endlich sein Find-My-Device-Netzwerk gestartet. Mit ihm kommt eine neue Welle von Ortungsgeräten, die Milliarden von Android-Smartphones nutzen, um Eure Schlüssel, Portemonnaies, Taschen und sogar Haustiere zu orten. Wir haben die Card-Point- und One-Point-Tracker von Chipolo getestet, um zu sehen, wie sie funktionieren.
Pro
- Einfach zu benutzen
- Das potenziell größte Tracking-Netzwerk
- Gute Akkulaufzeit
Contra
- Keine Unterstützung für iPhones
- [Nur Karte] Nicht austauschbarer Akku
- Das Google-Netzwerk ist noch nicht komplett
- Ein paar fehlende Funktionen
Kurzfazit
Update vom 12. Juni: Nach weiteren Tests und dem Input eines Lesers mussten wir feststellen, dass die Netzabdeckung von Googles "Find My"-Netzwerk immer noch sehr schwach ist und das erforderliche Update nicht überall verfügbar ist, selbst wenn die erforderliche App "Find My Device" installiert ist. Es gibt zahlreiche Berichte im Internet, dass Tracker außerhalb der Reichweite des zugehörigen Handys nicht geortet werden können und dass es sogar Verzögerungen gibt, wenn man versucht, den Standort neben dem Tracker zu aktualisieren.
Wir haben Chipolo kontaktiert, um einige unserer Ergebnisse zu bestätigen und werden diesen Testbericht aktualisieren, sobald das Unternehmen antwortet. In der Zwischenzeit haben wir die Bewertung entfernt und einige Punkte in der Bewertung hinzugefügt.
Chipolo ist kein neuer Name auf dem Markt für Ortungsgeräte und hat zwei Produktlinien für unterschiedliche Ökosysteme: Das eigene Netzwerk auf der Chipolo-App (ähnlich wie beim Konkurrenten Tile) und die "Spot"-Reihe, die mit Apples Find-My-App und damit nur mit iPhones und iPads kompatibel ist.
Für Googles neues Netzwerk hat Chipolo die Point-Serie mit zwei Formfaktoren auf den Markt gebracht: Der One ist ein traditioneller runder Tracker, der am Schlüsselbund, am Gepäck oder am Halsband des Haustiers befestigt werden kann, während die Card in die Brieftasche passt.
Die Point-Tracker nutzen anonyme Bluetooth-Verbindungen zu Android-Handys und -Tablets, um ihren Standort zu triangulieren, ähnlich wie Tile, Apples AirTag und Samsungs SmartTag, aber unter Nutzung des hunderte Millionen Geräte starken Android-Ökosystems. Die Tracker sind mit Eurem Google-Konto verknüpft und können mit der gleichen Find-My-Device-App geortet werden, die auch für Handys, Tablets, Smartwatches und andere Geräte verwendet wird.
Chipolo Point Design und Formfaktoren
Beide Chipolo-Tracker sind kompakte Geräte, die ihrem Verwendungszweck entsprechen: Der One ist ein runder Puck mit einem kleinen Ring, der an einem Schlüsselbund befestigt werden kann, während die Card die Größe einer Kreditkarte hat und in die Brieftasche passt.
Vorteile:
- Kompakt und sofort einsatzbereit
- Die CR2032-Batterie des One Point lässt sich leicht austauschen
- Wasserdicht nach IPX5
Nachteile:
- Kein Batteriewechsel bei der Card Point
Zum Design des Card Point gibt es nicht viel zu sagen, denn er ist mit einer Dicke von 2,4 mm so kompakt wie möglich, also nur etwas mehr als zwei Kreditkarten dick. Das sollte in die meisten Geldbörsen passen, aber bei einigen dünneren Kartenfächern könnte es für den Chipolo Card Point eng werden.
Beide Modelle sind nach IPx5 spritzwassergeschützt, wobei nicht versprochen wird, dass sie längerem Kontakt mit Wasser oder irgendeiner Art von Kontakt mit Staub oder feinen Partikeln standhalten.
Sowohl Card als auch One Point sind derzeit nur in Weiß erhältlich (die iPhone-only-"Spot"-Modelle sind schwarz) und die Tracker verfügen über einen Lautsprecher, der über die Find-My-Device-App aktiviert werden kann, wenn sie sich in der Nähe des Smartphones befinden.
Der Chipolo One Point ist größer als der Apple AirTag, aber da er ein 5-Millimeter-Loch für einen Schlüsselring hat, braucht er kein Etui, um mit euren Schlüsseln, vielen Haustierhalsbändern oder einem kleinen Karabiner verwendet zu werden.
Der One Point lässt sich leicht öffnen, um die CR2032-Batterie im Inneren auszutauschen, die laut Chipolo eine Lebensdauer von bis zu einem Jahr hat. Beim Card Point hingegen kann die eingebaute Batterie nicht ausgetauscht oder aufgeladen werden. Nach der geschätzten Lebensdauer der Batterie von 2 Jahren bietet das Unternehmen ein Recycling-Programm an, bei dem der Tracker mit einem Rabatt von 50 Prozent (zum Zeitpunkt der Veröffentlichung) gegen einen neuen ausgetauscht werden kann.
Chipolo Point Einrichtung und Nutzung
Die Chipolo-Point-Tracker sind einfach einzurichten und bieten die grundlegenden Funktionen für einen solchen Tracker. Die Geräte unterstützen nur die Bluetooth-Ortung, aber keine erweiterten Funktionen wie UWB (Ultra-Wideband).
Vorteile:
- Die größte Netzabdeckung
- Einfache Registrierungsschritte
Nachteile:
- Keine UWB-Unterstützung
- Keine Funktion zur Rückwärtsortung
- "Google Find My"-Network ist noch unvollständig
Die Registrierung der Chipolo-Point-Tracker in Eurem Google-Konto ist ein schneller Prozess in drei Schritten:
- Drückt die Taste auf dem Tracker, während er sich in der Nähe des Smartphones befindet.
- Tippt auf die Schaltfläche Verbinden, die auf dem Telefondisplay angezeigt wird.
- Bestätigt, dass Ihr den Tracker verantwortungsvoll nutzen werdet.
Das Telefon oder Tablet muss eine aktuelle Version der Google Play Services - sorry Huawei-Fans - und Android Version 9 oder neuer haben. Alle Ortungsfunktionen sind in der Find-My-Device-App zu finden und da es keine UWB-Unterstützung gibt, sind sie teilweise eingeschränkt, decken aber immer noch die Grundlagen ab.
Erstnutzer müssen der App die Erlaubnis erteilen, sich zu verbinden und Geräte in der Nähe zu orten. Danach kann der Chipolo-Tracker über die App geortet werden. Wenn Ihr auf das Zahnradsymbol tippt, gelangt Ihr zu den Geräteeinstellungen, wo Ihr den Gerätenamen und die Kategorie ändern und das Gerät mit einem anderen Google-Konto teilen könnt.
Die App zeigt auch Batterieinformationen an und kann einen Ton vom Chipolo-Point-Tracker auslösen. Wie bereits erwähnt, sind die Tracker nicht mit UWB kompatibel, um eine genaue Ortung zu ermöglichen, sondern nutzen Bluetooth-Funktionen, um anzuzeigen, ob sich der Nutzer in der Nähe oder in der Ferne der Card/des One Point befindet.
Das "Find My"-Netzwerk ist auf den meisten Android-Smartphones nicht aktiviert, auch nicht auf denen, auf denen die "Find My Device"-App installiert ist. Die einzige Möglichkeit, die Aktivierung der Funktion zu erzwingen, bestand darin, einen Tracker auf dem Smartphone zu registrieren, der dann die notwendigen Einstellungen für die Verwendung des Geräts als Beacon im Netzwerk bereitstellt.
Wir haben die Funktion ursprünglich in Umgebungen mit vielen aktualisierten Pixel-Phones getestet, was unsere Eindrücke verzerrt haben könnte. Die Effektivität der Ortungsfunktion hängt direkt davon ab, ob ein aktualisiertes Device in der Nähe ist, was natürlich von Person zu Person unterschiedlich sein kann. Außerdem haben wir von Zeit zu Zeit Verzögerungen bei der Aktualisierung des Tracker-Standorts festgestellt, selbst wenn das zugehörige Handy in der Nähe war.
Weiter könnt Ihr das Gerät auch als verloren markieren. Diese Option löst nicht nur eine Bestätigungsnachricht aus, die an die zugehörige Google-E-Mail-Adresse geschickt wird, sondern zeigt auch eine Benachrichtigung auf dem Smartphone an, wenn der Tracker gefunden wird.
In der App könnt Ihr auch Kontaktinformationen oder eine individuelle Nachricht für den Fall einstellen, dass jemand das Gerät findet. Wir konnten jedoch nicht herausfinden, wie diese Informationen angezeigt werden können, da die Chipolo-Tracker keine NFC-Unterstützung bieten (oder diese bei unseren Testgeräten nicht aktiviert war).
Neben der UWB-Funktion hätten wir uns gewünscht, dass die Chipolo-Point-Tracker auch eine Option für die umgekehrte Ortung bieten, bei der das Handy (oder Tablet) durch Drücken der Taste auf dem Tracker zum Klingeln gebracht wird.
Chipolo One Point: Technische Daten
| Chipolo One Point | Chipolo Kartenspot | |
|---|---|---|
| Bild |  |
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| Kompatibilität |
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| Reichweite |
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| Konnektivität |
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| Geräuschpegel |
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| Batterie |
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| Schutzart |
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| Abmessungen und Gewicht |
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Abschließendes Urteil
Der Chipolo One Point und der Card Point sind praktische und kostengünstige Item Tracker. Was ihnen an Funktionen im Vergleich zu teureren Alternativen fehlt, bieten sie an Reichweite, indem sie Hunderte von Millionen (Milliarden?) von Android-Geräten in der freien Wildbahn anzapfen.
Dieser Artikel bezieht sich in gewisser Weise genauso auf die Chipolo Point Tracker wie auf die Funktion zum Tracken von Gegenständen in Googles Find-My-Network. Und die ersten Eindrücke des Systems sind gemischt: Es fehlen nicht nur nützliche Funktionen wie die UWB-Präzisionsverfolgung, sondern auch das erforderliche Update, damit Android-Handys als Beacons verwendet werden können, ist noch nicht weit verbreitet, was das Hauptverkaufsargument für die Tracker zunichtemacht.
Wenn ihr auf der Suche nach einer einfachen und unkomplizierten Möglichkeit seid, den Überblick über Eure Sachen zu behalten, sind die Chipolo-Tracker eine gute Wahl. Wir hätten uns nur gewünscht, dass die Batterie des Card Point ausgetauscht oder aufgeladen werden kann – letzteres ist bei dem konkurrierenden Pebblebee-Tracker* möglich.
Die Markteinführung von Chipolo und Pebblebee mit dem Google-Find-My-Network kann dazu beitragen, dass sie frühzeitig in einem Markt Fuß fassen, von dem wir erwarten, dass er sich zu einem Massenmarkt entwickelt – ähnlich wie es im Apple-Ökosystem der Fall war. Und es ist realistisch zu erwarten, dass der Wettbewerb mit der Zeit zu niedrigeren Preisen führt.
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