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Design und Verarbeitung

Zuerst fällt das geringe Gewicht auf. Mit 122 Gramm ist das P2 ein Fliegengewicht und wirkt dadurch erst einmal nicht besonders wertig, da wir ein angemessenes Gewicht meistens als ein Zeichen für Stabilität und Güte wahrnehmen. Die Leichtigkeit ist aber auch dem Material geschuldet, das Gehäuse ist komplett aus Kunststoff gefertigt. 

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Plastikbody: Das Gehäuse des Ascend P2 ist komplett aus Kunststoff gerfertigt. / © NextPit Image source: NextPit

Beim Design hat sich Huawei kreativ gezeigt und beweist Eigenständigkeit: Die oberen und unteren Ecken des Displays werden optisch verlängert und über die Gehäusekanten gezogen, eine gute Idee. Ganz so “randlos”, wie Huawei es auf seiner Webseite bewirbt, wirkt das Display durch den Spalt zwischen Bildschirm und Gehäuse aber nicht. 

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Ganz „randlos“ ist der Übergang zwischen Display und Rahmen nicht. / © NextPit Image source: NextPit

Die abgerundeten Ecken auf der Rückseite sorgen dafür, dass es angenehm in der Hand liegt und trotz gleicher Displaydiagonale und fast gleicher Maße wie das HTC One etwas kleiner und handlicher wirkt. Die Rückseite ist leicht angeraut und fühlt sich gut an, auch wenn mir der gummierte Softtouch des Ascend Mate besser gefällt. Die Verarbeitung ist insgesamt gut, lockere Teile oder unsauber verbaute Details gibt es nicht. Ein physischer Kamerabutton sticht silberfarben hervor, die anderen Tasten sind in schwarz gehalten. 

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Abgerundete Ecken: Das Ascend P2 liegt angenehm in der Hand. / © NextPit Image source: NextPit

Display

Der Bildschirm des Ascend P2 misst 4,7 Zoll und bietet eine Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln. Das ist zwar kein Full HD, doch die Pixeldichte von 312 ppi ist hoch genug, um einzelne Pixel nicht mehr erkennen zu können. Im direkten Vergleich mit dem Full-HD-Display des HTC One ist mit bloßem Auge kein Unterschied erkennbar. 

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Ganz schön schräg: Das IPS+-Display zeigt sich auch im Liegen von seiner besten Seite. / © NextPit Image source: NextPit

Die Farbdarstellung des IPS+-Displays ist sehr gut, etwas weniger gesättigt und kühler als beim HTC One. Weiß wird noch heller als beim One dargestellt, damit liegt das Ascend P2 gleichauf mit dem Galaxy S4. Der Betrachtungswinkel ist ebenfalls sehr gut, selbst bei fast waagerechtem Blickwinkel werden die Farben kontrastreich und nicht verfälscht dargestellt.

Software

Das Ascend P2 kommt mit Android 4.1.2 Jelly Bean und der Huawei-Benutzeroberfläche Emotion UI 1.5. Wie schon in Nicos Direktvergleich zwischen Emotion und Stock Android oder in meinem Test vom Ascend Mate geschrieben, verpasst der Huawei-Aufsatz der Android-Software ein deutlich anderes Gesicht. Vor allem der fehlende App-Drawer ist für Android-Puristen eine Umstellung. Apps werden wie bei Apples iOS nur auf den bis zu neun Homescreens abgelegt. 

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Mit dabei beim Emotion UI: MeWidget (links) und Ringmenü für Lautstärke-Profile. / © NextPit Image source: NextPit

Das MeWidget auf dem Homescreen und die zahlreichen Design-Optionen sind Emotion-Eigenheiten, die mir gut gefallen. Die wenigen vorinstallierten Extras wie die “Schwebende Schaltfläche” für Apps und Mini-Anwendungen, die sich über den aktiven Bildschirm legen oder das Ringmenü für die Auswahl von verschiedenen Geräteprofilen erweitern die Funktionen von Android um ein paar sinnvolle Möglichkeiten.

Prozessor und Leistung

Das Ascend P2 arbeitet mit einem Vierkernprozessor Marke Eigenbau. Der Hi-Silicon K3V2 taktet mit 1,5 Gigahertz und zeigte sich in meinem Test von seiner besten Seite. Im Gegensatz zu den meisten anderen Top-Geräten hat das Ascend P2 nur 1 Gigabyte Arbeitsspeicher an Bord, meistert die meisten Situationen aber trotzdem mühelos. Blättern durch Homescreens und Menüs, Navigieren mit Google Maps oder Surfen im Internet liefen ohne wirkliche Verzögerung, im Direktvergleich mit dem HTC One lag das Ascend P2 quasi gleich auf und zeigte nur hin und wieder eine leichte Verzögerung beim Laden von Bildern. Auch rechenintensive Spiele wie Real Racing 3 laufen flüssig und ruckelfrei.

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Die gute Leistung wird auch durch die Ergebnisse im AnTuTu-Benchmark bestätigt. Hier liegt das Ascend P2 vor dem Xperia Z auf dem zweiten Platz. / © NextPit Image source: NextPit

Kamera

Die Kamera des Ascend P2 macht einen guten Eindruck. Mit 13 Megapixel Auflösung liegt sie gleichauf mit anderen Top-Geräten, die Bildqualität ist weitgehend auch überzeugend. Bei Makroaufnahmen zeigte das P2 eine besonders gute Leistung.

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Top-Leistung im Makrobereich: Die Kameralinse des HTC One durch die Augen des Ascend P2. / © NextPit Image source: NextPit

Der Panorama-Modus taugt hingegen nicht viel, hier fügt die Kamera, wie auch schon beim Ascend Mate, einfach drei Fotos aneinander, wodurch es zu Verzerrungen und Brüchen im Bild kommen kann. Auch der HDR-Modus ist beim P2 noch nicht wirklich ansprechend, die Zusatzfunktionen in der Software sind teilweise reine Spielerei (Optionen zur Gesichtsverzerrung) oder noch nicht ganz ausgereift. Hier sind Hersteller wie Samsung deutlich weiter. Im Automatikmodus macht die Kamera aber einen guten Job und kann sich durchaus mit den großen Konkurrenten messen lassen.  

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Gute Leistung bei Tageslicht: Der Blick durch’s Bürofenster … / © NextPit Image source: NextPit
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… und von der S-Bahn-Brücke. / © NextPit Image source: NextPit

Akku

Der Akku des Ascend P2 ist großzügig bemessen. Die Kapazität von 2.420 Milliamperestunden (mAh) liegt über den Referenzgeräten von HTC (One: 2.300 mAh) und Sony (Xperia Z: 2.330 mAh) und etwas unter dem Galaxy S4 (2.600 mAh). Mit dem kleineren Bildschirm und der geringeren Auflösung sollte das P2 somit auf eine respektable Laufzeit kommen. Im Test zeigte das P2 aber nur durchschnittliches Durchhaltevermögen. Einen normalen Nutzungstag mit Synchronisierung von Google-Konto und Twitter, WLAN-Nutzung und mobilem Internet, zehn Minuten Telefonieren und der Aufnahme von Fotos und Videos machte das P2 mit, hatte am Ende aber nicht mehr viele Reserven. Wenn man noch ein paar Runden Rennspiele zockt, geht der Akku entsprechend noch schneller in die Knie. Mein Testgerät kam allerdings frisch aus der Verpackung, die Laufzeit dürfte sich nach einigen Ladezyklen also noch verbessern.  

Technische Daten

Für ein Smartphone, das deutlich günstiger ist als die aktuellen Vorzeigemodelle der Konkurrenz, hat das Ascend P2 eine sehr gute Ausstattung. Der Vierkern-Prozessor ist auf einem ähnlichen Niveau wie die Chipsätze der anderen Top-Modelle, die Differenz zu den 2 Gigabyte Arbeitsspeicher der Konkurrenz fallen in der Praxis kaum auf. Leider hat auch das P2 aber keinen microSD-Steckplatz und keinen austauschbaren Akku. Hier hätte man sich ruhig am Beispiel von Samsung orientieren können.    

Die wichtigsten technischen Daten im Überblick: 

Display: 4,7 Zoll IPS+, 1.280 x 720 Pixel (312 ppi)
Prozessor: 1,5 Gigahertz Quad Core Huawei K3V2
Arbeitsspeicher: 1 Gigabyte
System:  Android 4.1.2, Emotion UI 1.5
Interner Speicher:  16 Gigabyte, 11,83 GB verfügbar
Kamera: 13 Megapixel (hinten), 1,3 Megapixel (vorne)
Konnektivität:  Bluetooth 4.0, WLAN, DLNA, LTE
Akku:  2.420 Milliamperestunden
Abmessungen:  136,2 x 66,7 x 8,4 Millimeter
Gewicht:  122 Gramm

Fazit

Das Huawei Ascend P2 ist ein gutes, zeitgemäßes Smartphone, mit dem die Chinesen beweisen, dass man gute Leistung auch für unter 500 Euro verkaufen kann. In Sachen Gewicht und Abmessungen liegt Huawei ganz weit vorne, auch wenn das Gehäuse für meinen Geschmack schon zu leicht ist. In Verbindung mit dem Plastikgehäuse fühlt sich das P2 somit weniger wertig an als nötig. An die Konkurrenz kommt es in Sachen Ausstattung und Verarbeitung nicht ganz heran, doch das Preis-Leistungsverhältnis ist wirklich gut. Momentan ist das Ascend P2 ab 399 Euro bei diversen Händlern erhältlich.