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Design

Das Mi3 spricht eine eigenständige Designsprache, ein wenig erinnert das Gehäuse an Nokias Lumia-Modelle. Die runden Seiten des Gehäuses stehen im Kontrast zu den scharfen Kanten an der Ober- und Unterseite.

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Kurven und Kanten: Das Gehäuse des Mi3 ist eigenständig. / © NextPit Image source: NextPit

Das Unibody-Gehäuse unseres Testmodells schimmert mattsilber, ist aber nicht aus Aluminium, sondern aus Kunststoff. Das Display ist leicht erhaben und setzt sich deutlich vom Gehäuse ab. Die Rückseite ist flach, die Kameralinse sitzt links oben in der Ecke, rechts daneben ist der Dual-LED-Blitz.

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Kameralinse und Dual-LED-Blitz auf der Rückseite des Mi3. / © NextPit Image source: NextPit

Micro-USB-Steckplatz und Lautsprecher sind auf der Unterseite des Geräts, was etwas unpraktisch ist, wenn man Spiele im Landscape-Modus spielt, da man so unweigerlich den Lautsprecher mit der Hand abdeckt. Der SIM-Karten-Steckplatz sowie der Kopfhörerstecker sind auf der Oberseite angebracht. Ungewöhnlich: Das Mi3 unterstützt Mini-SIM-Karten.    

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Die Unterseite ziert ein Lautsprecher sowie der rechteckige Steckplatz für das microUSB-Kabel. / © NextPit Image source: NextPit
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Die identisch geformte Oberseite beherbergt den Mini-SIM-Steckplatz sowie den Kopfhörerausgang. / © NextPit Image source: NextPit

Display

Das 5-Zoll-Display ist hell und klar und mit seiner Full-HD-Auflösung scharf genug, um einzelne Bildpunkte verschwinden zu lassen. Im direkten Vergleich mit dem HTC One liegt das Mi3 nahezu gleichauf, das Display ist fast gleich hell, Kontraste und Farbdarstellung sind ebenfalls auf dem gleichen hohen Niveau. 

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Blickwinkelstabilität und Helligkeit stimmen beim Display des Mi3. / © NextPit Image source: NextPit

Prozessor und Leistung

Das Mi3 wird beworben als das schnellste Smartphone der Welt, in unserem Test konnten wir allerdings keine überragenden Geschwindigkeiten feststellen. Trotzdem ist das Mi3 flott und reagiert auf Eingaben meistens ohne Verzögerung. Besonders beim Fotografieren fällt die Geschwindigkeit auf, Bilder werden nahezu ohne Verzögerung ausgelöst. Der Eindruck von hoher Geschwindigkeit wird allerdings durch die animierten Übergänge im Einstellungsmenü ausgebremst, die ein wenig an Apples iOS erinnern – der Wechsel zwischen einzelnen Seiten ist dadurch sehr weich und fließend, aber eben nicht so flott, wie man es erwarten würde.

Die Performance des Mi3 lässt insgesamt nichts zu wünschen übrig, auch grafisch anspruchsvolle Spiele verarbeitet das Smartphone anstandslos. Auffallend ist aber, dass das Gerät bei intensiverer Beanspruchung, besonders beim Gaming, schnell warm wird. Beim Navigieren durchs Menü kam es im Testzeitraum zudem zweimal zu kurzen Aussetzern und Rucklern, die sich jedoch nicht reproduzieren ließen.

Software

Die Software des Mi3, das auf Android basierende Betriebssystem MIUI, unterscheidet sich deutlich vom reinen Android. In vielen Aspekten erinnert die Benutzeroberfläche an Apples iOS, zum Beispiel durch den hellgrauen Farbton im Einstellungsmenü, die abgerundeten quadratischen Icons oder das Fehlen eines App-Drawers.

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Homescreen und EInstellungsmenü der MIUI-Oberfläche. / © NextPit Image source: NextPit

Erfreulich sind die zahlreichen Einstellungs- und Anpassungsmöglichkeiten, die sich teilweise erst auf den zweiten oder dritten Blick erschließen. MIUI kann so sehr individuell gestaltet werden, ein wirklicher Pluspunkt gegenüber dem puren Android und den Benutzeroberflächen anderer Hersteller.

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Bei MIUI kann fast alles den eigenen Wünschen entsprechend angepasst werden. / © NextPit Image source: NextPit

Überhaupt ist die Oberfläche sehr gelungen und ansprechend. Wer mit dem vorinstallierten Theme nicht zufrieden ist, kann sich zusätzlich noch zahlreiche andere Themes installieren, die Auswahl ist hier ähnlich groß wie zum Beispiel bei Huawei.  

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Bei Nichtgefallen stehen viele weitere Themes zur Auswahl – unter anderem ein Flappy-Bird-Theme. / © NextPit Image source: NextPit

Einen tieferen Einblick in die Oberfläche und Funktionalität von MIUI bekommt Ihr hier. 

Kamera

Die Kamera-Anwendung ist das Goldstück des Mi3. Die Software bietet zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, die wir so noch bei keinem Android-Smartphone gesehen haben. So lässt sich zum Beispiel der Weißabgleich manuell nach der Farbtemperatur in Kelvin einstellen, der Schärfebereich kann manuell mittels Schieberegler selbst festgelegt werden, die Belichtungszeit kann auf bis zu 2 Sekunden hochgeschraubt werden.

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Die Kamera-App bietet viele Einstellungsmöglichkeiten. / © NextPit Image source: NextPit

Die Kamera-Software hat zwei Modi, einen einfachen und einen Profi-Modus. Auch hier braucht es etwas Zeit, bis man die zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten überblickt hat, aber dann bietet die Kamera viel Spielraum für ambitionierte Smartphone-Fotografen. Nicht alles ist perfekt gelöst, so kann der manuelle Fokus zum Beispiel nicht direkt im Sucherbild angepasst werden. Trotzdem bietet das Mi3 deutlich mehr Spielraum als andere aktuelle Android-Smartphones.

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Schärfeebenen können mit dem manuellen Fokus präzise gesetzt werden. / © NextPit Image source: NextPit

Die Bildqualität ist zufriedenstellend, die Testfotos zeigen eine akzeptable bis gute Schärfe und durchschnittliche Detailzeichnung, Makroaufnahmen gelingen gut, der HDR-Modus greift etwas stark ins Bildergebnis ein. 

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Durchschnittliche Bildqualität – darüber kommt die Kamera leider nicht hinaus. / © NextPit Image source: NextPit
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Zum Vergleich: Eine Szene im Automatik-Modus (links) und im HDR-Modus (rechts). / © NextPit Image source: NextPit

Akku

Ein Akku mit 3.050 Milliamperestunden versorgt das Mi3 mit Saft. Auf dem Papier ist das genug für einen Tag intensiver Nutzung. Ein Energiesparmodus mit drei Optionen (Leistung, Ausbalanciert, Energie sparen) soll dabei helfen, die Laufzeit zu verlängern. Leider hatten wir nicht die Möglichkeit, die Akkulaufzeit über einen längeren Zeitraum zu analysieren.

Technische Daten

  XIAOMI Mi3
System MIUI (basiert auf Android 4.3)
Display 5 Zoll, Full HD (1.920 x 1.080 Pixel, 441 ppi)
Prozessor Snapdragon 800, Quad-Core, 2,3 GHz
RAM 2 GB
Interner Speicher 16 GB (12,4 GB frei)
Akku 3.050 mAh
Kamera 13 MP (hinten), Dual-LED-Blitz; 2 MP (vorne)
Konnektivität DC-HSDPA, WLAN, Bluetooth 4.0, NFC
Abmessungen 144 x 73,6 x 8,1 mm
Gewicht 145 g

Fazit

Das Mi3 ist ein gutes Android-Smartphone, das erfreulich viel Eigenständigkeit beweist. Die Benutzeroberfläche ist ansprechend und bietet zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten, die Kamera-Software ist sehr fortschrittlich, die Bildergebnisse sind zufriedenstellend, aber für ein High-End-Smartphone nicht mehr als durchschnittlich. Die Hardware ist auf dem aktuellen Stand, der Akku bietet genügend Saft, das Display ist ebenfalls gut. Einzige Kritikpunkte sind der ungeschickt platzierte Lautsprecher sowie die relativ schnelle Wärmeentwicklung beim Gaming.  

Bei Nozoll.de kann man das Mi3 bekommen, der Online-Händler verkauft “Xiaomis neues Flackschiff” (sic) in der 16-GB-Version für 424,99 Euro.