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MC4, XT60 Anderson & Co.: So verbindet Ihr Powerstation und Solarpanel

NextPit Alpha ESS BlackBee1000 SP200 Alpha
© nextpit

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Welches Solarpanel passt für meine Powerstation? Nachdem es hier keinen übergreifenden Standard gibt, ist diese Frage leider nicht ganz so leicht zu beantworten. In diesem Artikel erklärt Euch nextpit, welches PV-Modul an Eure Powerstation passt – ob mit oder ohne Adapter. Außerdem erklären wir Euch, was Ihr beachten müsst, um Eure Powerstation nicht kaputtzumachen!

Ob Ihr mit einem Mini-Balkonkraftwerk den steigenden Strompreisen trotzen möchtet, einen Solargenerator für Notfälle haben möchtet oder unterwegs unabhängig vom Stromnetz Energie haben möchtet – gute Gründe für Powerstations mit Solarpanel gibt es viele. Allerdings ist nicht jedes Solarpanel zu jeder Powerstation kompatibel. 

Im Wesentlichen müsst Ihr hier auf zwei Dinge achten. Erstens: Kann ich das Solarpanel physisch an meine Powerstation anschließen – entweder direkt oder per Adapter? Und zweitens: Passen die Leistungsdaten des Panels überhaupt mit meiner Powerstation zusammen? Insbesondere bei der Spannung ist es nämlich sehr wichtig, Eure Hardware nicht zu überfordern.

Inhalt:

Solarpanel und Powerstation: Sind die Anschlüsse kompatibel?

Bei Powerstations findet Ihr eine Vielzahl von verschiedenen Steckertypen. In der nachfolgenden Tabelle seht Ihr, welche unterschiedlichen Stecker es typischerweise gibt und wie diese aussehen.

Standard MC4 kompatible Panels und Powerstations
MC4 MC4 Stecker von der Seite u.a. Solarpanels von Bluetti und EcoFlow
XT60 XT60-Stecker u.a. verschiedene EcoFlow-Powerstations der "Delta"- und "River"-Reihen, Powerstations von Anker.
DC8020 DC8020-Stecker u.a. Produkte von Jackery
DC7909 DC7909-Stecker u.a. Solarpanels von Hyrican, aber auch Geräte von Bluetti, Anker, Goalzero und Jackery
HPP/APP/Anderson HPP-Stecker Kommt u.a. bei Produkten von Alpha-ESS, Jackery und EcoFlow zum Einsatz

Und jetzt? Es gibt noch weitere Standards wie die Bluetti-eigenen Aviation-Plugs, und verschiedene Varianten der DC-Stecker wie den DC5525, der beim Alpha ESS Blackbee 1000 (zum Test) vorhanden ist. Stolpert Ihr über die Begriffe APP oder Anderson, dann ist damit HPP, also High Power Port gemeint. Das ist alles exakt dasselbe, lediglich unter neuem Namen.

MC4-Stecker liegen auf einem Solar-Panel
MC4-Stecker sind derzeit die gebräuchlichsten bei Solarpanels. / © wichientep / Adobe Stock

Achtet darauf, dass Euer Solarpanel den passenden Anschluss für die Powerstation hat. Kauft Ihr Panel und Powerstation beim gleichen Hersteller, ist das in allen uns bekannten Fällen kein Problem. Mischt Ihr allerdings die Hersteller, dann solltet Ihr darauf achten, dass Eure Ausstattung entweder direkt oder über die typischen Adapter kompatibel ist. Bei den Solarpanels seid Ihr in der Regel mit einem MC4-Ausgang auf der sicheren Seite. Dieser Allgemeinstandard für PV-Module kommt bei großen Dachmodulen zum Einsatz und hat neben einer verpolungssicheren und wasserdichten Steckverbindung den Vorteil, dass Ihr mehrere Panels einfach in Reihe und parallel schalten könnt.

Achtet aber eben darauf, dass Eure Powerstation entweder direkt oder via Adapter einen MC4-Eingang bietet. Keine uns bekannte Powerstation bietet einen direkten MC4-Eingang am Gehäuse. Typischerweise kommen hier XT60-Buchsen (oder seltener: HPP oder DC9020 bzw. DC7909) zum Einsatz, die passenden Adapter auf MC4 sind häufig – etwa bei Bluetti – im Lieferumfang enthalten.

Wenn Euer Powerstation-Hersteller auf einen proprietären Port setzt und keine Adapter auf einen Standard anbietet, bleibt Euch nur eines übrig: Ihr müsst die PV-Paneele beim gleichen Hersteller kaufen.

Solarpanel und Powerstation: Passen Spannung und Strom zusammen?

Bei der Suche nach dem richtigen Solarpanel für Eure Powerstation müsst Ihr nicht nur auf den passenden Anschluss achten, sondern auch auf die passende Leistung. Insbesondere Solarpanel, die zu viel Spannung liefern, können Eure Powerstation irreparabel beschädigen. Die entsprechenden Daten findet Ihr in den Datenblättern der Produkte. Im Beispiel unten haben wir zwei Bluetti-Produkte ausgewählt. Links seht Ihr die Specs des Solar-Panels Bluetti PV200 (zum Test, rechts die technischen Daten der Powerstation Bluetti AC180.

Spezifikationen von Bluettis Solarpanel und Powerstation
Links (Solarpanel) und rechts (Powerstation) seht Ihr hervorgehoben, auf welche Werte Ihr zu achten habt im Spec-Sheet. / © nextpit

Im obigen Beispiel seht Ihr, dass der Solareingang der Bluetti AC180 (zum Test) 12 bis 60 V unterstützt. Das Solarpanel hat eine Leerlaufspannung von 26,1 V und liegt damit mitten im unterstützten Bereich. Besonders bei der Spannung müsst Ihr stets darauf achten, im zulässigen Bereich zu bleiben. Nur wenige Volt zu viel können für Hardwareschäden sorgen. Am besten lasst Ihr bei der Spannung eher noch etwa 10 % Spielraum nach oben, denn bei sehr niedrigen Temperaturen erhöht sich die Spannung der Panel gegenüber der Standard-Angabe um bis zu 10 bis 15 %.

Außerdem findet Ihr im Datenblatt auch den maximalen Strom, den Ihr an den Eingang anlegen könnt. Im obigen Beispiel sind das 10 A bei der Powerstation und 9,7 A beim Solarpanel unter optimalen Bedingungen. Das passt also gut zusammen. Ist der Strom doch einmal etwas zu hoch, dann zieht sich die Powerstation einfach nur den im Datenblatt angegebenen Strom aus dem Panel. Ein drastisches Überschreiten des maximal angegebenen Stroms solltet Ihr jedoch vermeiden.

Die technischen Daten verraten Euch auch, ob Ihr mehrere Solarpanels miteinander kombinieren könnt. Hier gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten:

Serienschaltung: Addiert die Spannungen

Hier verbindet Ihr die Solarpanels wie eine Kette jeweils mit dem Pluspol des einen an den Minuspol des nächsten Panels. Die Plus- und Minus-Pole Eurer Panel-Kette schließt Ihr dann an die Powerstation an. Hierbei addieren sich die Spannungen – drei Panels mit maximal 20 V ergeben also in der Summe 60 V, was beim obigen Beispiel gerade noch in der Spezifikation läge. Wir würden Euch aber wie gesagt empfehlen, lieber etwas Spielraum zu lassen.

Parallelschaltung: Addiert die Ströme

Hier verbindet Ihr alle Pluspole der Panels mit dem Plus-Eingang der Powerstation und verfahrt genauso mit den Minuspolen. Hier bleibt die Spannung gleich, dafür addieren sich die Ströme. Um beim obigen Beispiel zu bleiben, hättet Ihr bei drei PV-Paneelen mit 10 A dann insgesamt maximal 30 A und lägt damit deutlich oberhalb der Spezifikation. Auch wenn Eure Powerstation nicht wegen Überlastung abschaltet, so wird sie zumindest nur maximal 10 A nutzen können – und Ihr verliert die darüber hinaus produzierte Energie.

Gibt es noch weitere Fragen zum Verbinden von Solarpanels mit Eurer Powerstation? Dann haut sie uns doch in die Kommentare. Verratet uns auch gerne, ob Ihr bereits so eine Solar-Powerstation-Kombi im Haus habt. Wir freuen uns auf Euer Feedback.

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PV-Module
  • 2x JaSolar JAM54S30-410/MR
    (2x 410 Wp)
  • 2x Anker A5501
    (2x 445 Wp)
  • 2x Yuma YU-420B-GG
    (2x 420 / 545 Wp) 
  • 2x Anker A5500
    (2x 415 Wp)
  • 2x Risen RSM40
    (2x 410 Wp)
Wechselrichter
  • Hoymiles HM-800 (800 W)
  • Anker MI80 (800 W)
  • Hoymiles HM-800 (800 W)
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Stefan Möllenhoff

Stefan Möllenhoff
Head of Content Production

Schreibt seit 2004 über Technik und brennt seither für Smartphones, Fotografie, IoT besonders im Smart Home und AI. Ist außerdem ein Koch-Nerd und backt dreimal wöchentlich Pizza im Ooni Koda 16 – macht zum Ausgleich täglich Sport mit mindestens zwei Fitness-Trackern am Körper und ist überzeugt, dass man fast alles selber bauen kann, inklusive Photovoltaik-Anlage und Powerstation.

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