Xiaomi Smart Band 8 im ersten Test: Teurer war gestern!
In anderen Sprachen lesen:

Der schmale Xiaomi-Fitness-Tracker ist wohl das bekannteste Aushängeschild des chinesischen Erfolgskonzerns. Der Nachfolger des Xiaomi Smart Band 7 (Test) ist nun als Xiaomi Smart Band 8 im Heimatland erschienen. Heute folgte endlich auch der globale Launch. Wir haben uns den beliebten Fitness-Tracker schon einmal in chinesischer Ausführung genauer angeschaut, ob er seinem guten Ruf als preiswertes Wearable auch noch 2023 gerecht wird.
Xiaomi Smart Band 8: Preis und Verfügbarkeit
Heute war es auch für uns so weit, dass der chinesische Hersteller Xiaomi neben den beiden Xiaomi-13T-Modellen und der Watch 2 Pro (Test) auch das Xiaomi Smart Band 8 für den globalen Markt freigegeben hat. Und das deutlich preiswerter als ursprünglich vermutet. Da lohnt sich ein erneuter Blick auf unseren ersten Test.

Das Xiaomi Smart Band 8 ist am 18. April 2023 in China präsentiert worden und dort entsprechend länger verfügbar. Hierzulande offeriert das Unternehmen uns heute, dem 26. September 2023 den Fitness-Tracker in den Farben Gold oder Graphitschwarz für eine unverbindliche Preisempfehlung von 39,99 Euro. Weit entfernt von den knapp 80 Euro, die uns TradingShenzhen noch für seinen Import in Rechnung gestellt hat. Vom 26. bis zum 28. September könnt Ihr unter Mi.com den Running Clip gratis abstauben. Die Auflage ist aber begrenzt – mehr Vorrat gibt's bei Amazon.
Xiaomi Smart Band 8: Design und Verarbeitung
Die erste große Überraschung offenbart uns das Xiaomi Smart Band 8 mit seiner neuen Aufnahme für das Armband. War das bislang einfach nur in ein Silikonband "reingedrückt", so haben wir nun zwei Aufnahmen, die wir so nur von einer Smartwatch her kennen. Optisch lässt sich dieser Unterschied aber nur durch einen intensiven Blick auf die Rückseite aufdecken.

Natürlich bedeutet dieser Umstand auch gleich einmal, dass Ihr alle Euren bunten TPU-Armbänder vergangener Generationen in die Tonne drücken könnt. Der Vorteil: Es gibt neue Metall-, Leder- und andere stylische Armbänder, als auch Zubehör für eine Halskette und für die Montage am Schuh.

Bei letzterem Zubehör soll zusätzlich ein genaueres Tracking (13 Daten) der Schrittlänge, der Kraft beim Auftreten, Bodenkontakt und der Schrittzahl gewährleistet sein. Überprüfen konnten wir das mangels der Verfügbarkeit des exklusiven MiBand 8 Running Pods nicht.

Trotz der neuen Befestigung der Armbänder ist das ab Werk mitgelieferte Silikon-Armband erneut mit dem bekannten Druckverschluss versehen. Besitzer älterer Xiaomi-Smart-Bänder können vermutlich in diesem Augenblick nachempfinden, wie oft sich der smarte Tracker schon von allein gelöst hat und der Fitnesstracker bei einem Eigengewicht von nur 27 g plötzlich verschwunden war, ohne dass es dem Besitzer auffiel.

Das ist eben die Kehrseite der Medaille, des ansonsten erfreulich unauffälligen Xiaomi Smart Band, mit den Maßen von nur 48 x 22,5 x 11 mm. Den Schutz nach 5ATM gegen das Eindringen von Wasser hat man auch in der achten Generation beibehalten. Auch kommt das Band 8 komplett ohne Hardwaretasten aus und realisiert die gesamte Bedienung über das touchsensitive Display.
Xiaomi Smart Band 8: Display
Das wiederum kommt mit einer Diagonale von 1,62 Zoll und 192 x 490 AMOLED-Bild-Punkten zu Euch. Durch die für einen Fitness-Tracker hohe Bildwiederholrate von 60 Hz und der maximalen Helligkeit von 600 Nits, lässt sich der durch gehärtetes 2.5D-Glas geschützte Bildschirm auch unter direktem Sonnenlicht sehr gut ablesen.

Durch die 60 Hz lässt sich das Display nun auch schnell und flüssig bedienen. Die zeitweiligen Gedenkminuten gehören ab sofort der Vergangenheit an. Die Software bietet knapp 200 unterschiedliche Watchfaces – zu Deutsch, Zifferblätter – wovon einige auch kleine Mini-Games sind, was uns ein wenig verwundert hat, da wir diese ganz woanders vermutet hätten.

Bei der guten Helligkeit des AMOLED-Bildschirms macht jetzt auch ein Always-on-Display auf dem smarten Band einen Sinn. Alternativ steht nach wie vor die Aktivierung des Panels durch eine entsprechende Handgelenksgeste oder einem liebevoll ausgeführtem "touch" auf das Display zur Auswahl. Neu ist die automatische Helligkeitsregulierung, welche im täglichen Einsatz sehr zuverlässig funktionierte. Generell ist das Panel als kontrastreich und gut ablesbar zu bewerten.
Software und Sensoren
Informationen zum Prozessor, Arbeitsspeicher oder gar Betriebssystem auf dem vermeidlichen Fitness-Tracker nimmt Xiaomi vermutlich mit ins Grab. Zumindest gibt man uns bekannt, dass das Xiaomi Smart Band 8 mit Android 6.0 (Marshmallow) und iOS 12.0 oder höher kompatibel ist. Die Ersteinrichtung ist jedoch jedes Mal eine Art Überraschungsei bei Xiaomi. Allerdings muss man dem Unternehmen zugutehalten, dass es sich hier bei unserem Ersteindruck um das chinesische Modell handelt, das ohnehin nur der chinesischen und englischen Sprache mächtig ist.
Dieses Jahr lässt sich das Smart Band 8 (China-Version) nur mit der "Mi Fitness"-App und nicht über Zepp Life oder gar Google Fit (Wear OS) synchronisieren. Es ist ein zuvor eingerichtetes Xiaomi-Konto vonnöten und auch müsst Ihr in den Einstellungen der App aus China stammen. Ich enthalte mich an dieser Stelle einmal dem ausführlichen Prozedere – es ist aber schon ein kleiner Akt.
Die Menüführung ist gewiss gewöhnungsbedürftig – wer sie aber einmal verstanden hat, wird sich schnell im horizontalen und vertikalen wischen zurechtfinden. Zuträglich ist dabei, dass der zuletzt ausgeführte Trainingsmodi, bei einer Auswahl von über 150 Stück, in der Anordnung nach oben wandert.

Dank einem kombinierten Herzfrequenz- und SpO2-Sensor, sowie einem 6-Achsen-Bewegungssensor sind eine Vielzahl an Messungen möglich. Dazu zählt auch die VO2-Max-Analyse, das Schlaf- und Stress-Tracking und für Nutzerinnen die Überwachung des Menstruationszyklus. Ein Kontakt zu den GPS-Satelliten ist auch dieses Jahr nur über die Empfänger des gekoppelten Smartphones möglich. Generell zeigen Vergleiche zu einer Apple Watch oder der TicWatch Pro 5 von Mobvoi (Test) eklatante Differenzen. So berechnet beispielsweise bei einem Lauftraining von 10 km, der Xiaomi-Fitness-Tracker nur 8,5 km.

Ich will hier gar nicht so hart ins Gericht gehen, da es sich, wie bereits mehrfach erwähnt, um das chinesische Modell handelt. Hier werden wir aber definitiv bei unserem ausführlichen Testbericht noch einmal genauer hinschauen. Schließlich verlangt der chinesische Hersteller auch eine beachtliche Summe an Geld, für die es inzwischen auch bessere Alternativen am Markt gibt.
Xiaomi Smart Band 8: Akku
Das Xiaomi Smart Band 8 hat einen Akku mit einer Kapazität von 190 mAh fest verbaut. Das sind 10 mAh mehr, als der Vorgänger vorweisen kann. Grund genug, in China mit einer Laufzeit von bis zu 16 Tagen zu werben. Mit dem neuen Always-on-Modus sind es dann nur noch 5 bis 6 Tage, was im Grunde angesichts der durchschnittlichen Laufzeiten einer Apple Watch auch noch eine beachtliche Zeit ist.

Etwas ungewöhnlich empfinde ich die Angabe der "brandneuen Schnellladung", die angesichts des fehlendem Netzteils im Lieferumfang doch ein wenig verwundert. Es gibt lediglich ein knapp 40 cm langes und magnetisches Kabel zum Smart Band 8 dazu. Das kann auch nur einseitig angeschlossen werden und macht eine Nutzung des Trackers im Ladezustand unmöglich.

Der gesamte Vorgang ist jedoch in einer knappen Stunde abgewickelt, was im Grunde vollkommen okay ist. Zu den allgemeinen Laufzeiten kann ich noch nicht wirklich eine empirische Aussage tätigen, da mein Nutzerverhalten in der Testphase sehr variierte. Dennoch würde ich die Akkulaufzeit bei einer täglichen Trainingssession, dem ausgeschalteten Always-on-Display (halte ich aufgrund der Aktivierung durch eine Geste für unnötig) und der automatischen Helligkeitsregulierung sowie eingehenden WhatsApp- und E-Mail-Nachrichten auf knapp zehn Tage schätzen.
Xiaomi Smart Band 8: Technische Daten
Technische Daten | |
---|---|
Name des Geräts | |
Bild | ![]() |
Bildschirm | 1,62 Zoll AMOLED 192 x 490 px (326 ppi) 60 Hz Bildwiederholrate max. 600 Nits 2.5D gehärtetes Glas |
Maße | 48 x 22,5 x 10,99 mm (H x B x T) |
Gewicht | 27 g |
Farben | Schwarz, Weiß |
Akku | 190 mAh Schnellladeunterstützung Ladekabel dabei, Netzteil nicht |
Schutz | 5 ATM |
Verbindung | Bluetooth BLE 5.1 NFC (M2240B1) |
Sensoren | Herzfrequenz Blutsauerstoff 6 Bewegungssensoren |
Sonstiges | kompatibel zu Android 6.0 (oder höher) iOS 12.0 (oder höher) 150 Sportmodi verfügbare Sprachen: chinesisch, englisch |
Vorläufiges Urteil

Das Xiaomi Smart Band war einst ein echtes Schnäppchen, was man für knapp 20 Euro auch in Deutschland kaufen konnte. Mit aktuellen 40 Euro ist es das beileibe nicht mehr und dürfte angesichts der teils ungenauen Trackingdaten und dem fehlenden GPS-Empfang auch nicht zwingend zum Kauf einladen. Bei unserem ersten Test handelt es sich jedoch um die hierzulande stark eingeschränkte chinesische Version.
Und wenngleich das hellere und 60 Hz schnellere AMOLED-Display durchaus überzeugen können, die schmale Bauweise, die neuen stylischen Armbänder und die lange Laufzeit gefallen, würde ich unter diesen Umständen eher dazu raten, Ausschau bei den Mitbewerbern oder den Smartwatches zu halten. Casi hatte unlängst das Huawei Band 8 getestet. werft doch einmal einen Blick drauf.
Aber wie gesagt, wartet vielleicht noch unseren finalen Test der globalen Version des Xiaomi Smart Band 8 ab.

Wo MaTT am Ende noch einmal extra auf den Test des Huawei Band 8 hinweist: Wie sich die Bilder doch gleichen. Auch dort gab es keinen zwingenden Grund, vom Vorgänger (oder sogar dessen Vorgänger) zu wechseln.
Die beständigen Preiskorrekturen nach oben kommen nun auch bei den Trackern an, ohne dass man einen merklichen Vorteil davon hätte. Das ist für Firmen wie Xiaomi sicherlich in Sachen Entwicklung und Kosten eine feine Sache, ob das der Nutzer mit Lauf-, Schlaf- und sonstigem Tracking hingegen genau so sieht, steht wohl in den Sternen. Ich würde auch weiterhin bei meinem Band 7 bleiben, wenn ich es denn noch nutzen würde.
Na ja, ein wenig muss ich Xiaomi in Schutz nehmen: Es gibt sie ja, die Veränderungen.
Beispiel die neue Armbandaufnahme, das hellere Display und die 60 Hz Bildwiederholrate mit AoD.
Nur fehlt mit nach wie vor generelles NFC und ein GPS Empfang. Zumindest bei dem satten Preis!
Natürlich ist eine flüssige Bedienung beim Display eine feine Sache, aber wir sprechen hier auch von 1,62 Zoll. Da verzeihe ich Gedenksekunden sicherlich eher als beim Smartphone. Dennoch ist die Verbesserung selbstverständlich zu begrüßen. Zu einem "Chapeau, Xiaomi!" wird es beim Band 8 wohl dennoch nicht reichen...