Kann eine SmartWatch den Blutdruck messen?

Den aktuellen Stand der Technik im Dezember bzw. Anfang Januar kann ich nicht beurteilen aber bisher ist eine derartige Messung über eine Smartwatch nicht möglich. Für eine Blutdruckmessung ist eine kurzzeitige Unterbrechung des Blutkreislaufs nötig (das leisten die Oberarm-/Unterarmmanschetten von Blutdruckmessgeräten) und das können die in den Smartwatches bisher verbauten Sensoren nicht leisten. Aber immerhin bis zum EKG ist eine Messung sonst schon möglich, auch wenn man für verlässliche Werte schon recht tief in die Tasche greifen muss!

Solche Messungen mit dem Smartwatches sind m.E. nur Näherungswerte. Messen wie ein Arzt kann man damit sicher nicht. Das gute alte Quecksilber-Blutdruckmessgerät und Doppelstethoskop ist m.E. immer noch das beste was es an Messgeräten gibt. Oder man kauft sich für viel Geld ein digitales "Klinik-Messgerät".

— geändert am 01.01.2021, 10:53:01

Zumal man auch bedenken muss, dass solche Smartwatches keinen direkten Kontakt zum Puls bekommen. Damit Smartwatches besser messen könnten müsste man ihnen eine entsprechende "Manschette" spendieren, die könnte man dezent in ein schickes Lederarmband integrieren, solche großen Lederarmbänder die es früher mal bei manchen Armbanduhren gab. Die Standard-Uhrenbänder eignen sich m.E. größenbedingt nicht als Mess-Manschette. Größere Bänder hätten mehr Kontakt zur Haut und somit zum Unterarm-Puls, zudem wären sie bequemer wenn man sie mal fester anlegen möchte. Leder ist m.E. ohnehin besser/freundlicher als Kunstoff oder diese Stoff-Armbänder. Ähnliches gilt auch für den Brustgurt, der ist meist auch nicht wirklich geeignet (mir sind die Brustgurte viel zu unbequem, vor allem wenn man sie mal länger tragen möchte).

Der Puls ist nicht das Problem, der wird optisch ermittelt, wie man an den Pulsoximetern gut sehen kann. Der Knackpunkt ist wirklich der Blutdruck.
Bei den anderen kardiologischen Werten ist der Kontakt mit der Haut und auch u. U. mit weiteren Hilfsmitteln wie z. B. einem Brustgurt sehr wichtig. Viele der Sensoren wie z. B. für den SpO2 Wert sind in hochpreisigen Produkten wie in den Fenix 6X Modellen sehr exakt.
Sitzt man beim Arzt und bekommt ein Pulsoximeter an den Finger geklemmt, kommt es schon ab und an mal vor, dass die Werte etwas 'schräg' sind, mit einer neuen Position des Gerätes passt es dann aber in den meisten Fällen, es sei denn sie sind gesundheitsbedingt neben der Spur.

Smartwatches sind Hilfsmittel bei sportlichen Aktivitäten. Sie ersetzen m.E. aber nicht die ärztliche Kontrolle und auch keine medizischen Geräte. Wer z.B. regelmäßig seinen Blutdruck messen möchte oder muss, sollte zu einem guten Messgerät greifen. Muss ja kein analoges Quecksilber-Messgerät sein (das kann sich auch nicht jeder leisten), aber ein etwas besseres digitales Gerät sollte es schon sein (keins aus der Ramschkiste vom 1-Euro-Shop). Am besten ein Oberarm-Messgerät.

— geändert am 01.01.2021, 19:11:59

René H.

Smartwatches sind Hilfsmittel bei sportlichen Aktivitäten. Sie ersetzen m.E. aber nicht die ärztliche Kontrolle und auch keine medizischen Geräte. Wer z.B. regelmäßig seinen Blutdruck messen möchte oder muss, sollte zu einem guten Messgerät greifen. Muss ja kein analoges Quecksilber-Messgerät sein (das kann sich auch nicht jeder leisten), aber ein etwas besseres digitales Gerät sollte es schon sein (keins aus der Ramschkiste vom 1-Euro-Shop). Am besten ein Oberarm-Messgerät.

deinen ersten drei Sätzen stimme ich dir vollkommen. zu.
wenn du aber ein Oberarm-Messgerät empfiehlst, solltest du auch empfehlen, dass eine zweite Person beim Anlegen der Oberarmmanschette hilft, ansonsten ist die im Falle des eigenen Anlegens i.d.R. viel zu locker angelegt. zudem gibt es mittlerweile viele Geräte für das Handgelenk, die sehr genau arbeiten - allerdings gibt es auch hier einige Vorgaben, die man beim Messen beachten muss. Ich habe hier mittlerweile viele Vergleiche machen können. diese Geräte haben sich die letzten Jahre sehr weiter entwickelt und reichen für den Hausgebrauch aus.

Und günstiger als eine Smartwatch sind sie inzwischen auch. Die Entwicklung der letzten Jahre hat die Preise deutlich gedrückt.

Mein Blutdruckmessgerät für den Oberarm ist von Omron, kann mehrere Klienten verwalten, liefert die Daten an meinen PC und es macht wenn gewünscht mehrere Messungen die dann gemittelt werden. Es hat vor ein paar Jahren etwas über hundert Euro gekostet. Die Manschette kann man recht gut selber anlegen, ist die Lage nicht richtig, meldet das Gerät einen Fehler. Es ist auf jeden Fall genauer als mein Gerät für das Handgelenk, aber hier kann man eher den Fauxpas begehen, den Arm nicht richtig zu halten. Der Messpunkt sollte in Höhe des Herzens liegen, was beim Oberarmgerät fast automatisch gegeben ist, es sei denn man liegt.

Ich nutze die Galaxy Watch gelegentlich mit dem S20 ultra. Für eine Smartwatch finde ich sie erstaunlich gut zum telefonieren. Klingt manchmal aber auch etwas plastisch. Selbst als FSE-Ersatz im Dienstwagen ohne BT klingt es am anderen Ende trotz vieler Nebengeräusche noch mehr als gut verständlich.