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Darum droht Android Wear ein kolossaler Flop zu werden

AndroidPIT LG G Watch R 10
© nextpit

Googles Betriebssystem hat den globalen Smartphone- und Tablet-Markt fest im Griff. Wer jedoch dachte, dass Android Wear ein ähnlicher Erfolg damit garantiert sein würde, irrt gewaltig. Im Gegenteil: Aktuell sieht es alles andere als ideal für Google aus.

AndroidPIT LG G Watch R 10
Hat Android Wear eine echte Chance? / © ANDROIDPIT

Nur Samsung könnte ambitioniert genug sein, im Jahr 2015 noch ein mobiles Betriebssystem auf die Beine stellen zu wollen, das Android herausfordert. Der Gedanke klingt naiv, töricht, in jedem Fall unrealistisch. Zu stark ist das Monopol, das sich Android erarbeitet hat. Neben Apples iOS hat hier niemand Bestand. BlackBerrys Betriebssystem ist völlig irrelevant, selbst Microsoft scheint langsam den Glauben an Windows Phone zu verlieren.

Android Wear, der kleine Bruder von Android, dürfte es also entsprechend leicht haben, oder? Völlige Fehlanzeige. Warum?

Android Wear ist ein unbeschriebenes Blatt

Zum einen ist Android Wear selber zum jetzigen Zeitpunkt fast völlig irrelevant. Das System existiert, doch niemand kennt, braucht oder will es, genau wie niemand das Segment Smartwatch vollends kennt, braucht oder wirklich will. Mal davon abgesehen, dass das System sich selber noch nicht gefunden hat und vielleicht die größte Schwachstelle der Smartwatch aktuell ist, hat es auch nach außen hin noch kein Gesicht.

Hier wollte Google vorn vornherein besser machen, was es mit Android nicht besser machen konnte und rückwirkend auch nicht korrigieren kann, die Rede ist von der Identitätslosigkeit eines durch Herstelleraufsätze fragmentierten Produktes. Herstelleraufsätze soll es für Android Wear daher nicht geben, denn Google will ein Produkt erschaffen, das mit Smartwatches so assoziiert wird wie iOS mit iPhones. Doch noch hat Google wenige Druckmittel. 

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Während die Android-Wear-Uhren oft noch an klassische Uhren erinnern, ist die Apple Watch (links) ein wahres Raumschiff. / © ANDROIDPIT

Hardware-Partner spielen nur halbherzig mit

Auch Hersteller wollen ihre eigene Brand Identity etablieren und noch können sie das. Nicht durch Herstelleraufsätze, sondern durch ganz eigene Systeme für dieses junge Segment. Diese haben zum jetzigen Zeitpunkt fast die gleichen Chancen beim Nutzer anzukommen wie Android Wear, denn im Jahr 2015 kauft der Nutzer kein System sondern ein einzelnes Produkt, mehr noch als es bei Smartphones der Fall ist. Daher wenden sich die Hersteller von Android Wear ab, oder anders formuliert: Sie wenden sich ihm nur halbherzig zu und sprechen ihm nicht die uneingeschränkte Solidarität aus. 

Samsung tat dies von Anfang an und machte Tizen auf seinen Uhren parallel zu Android Wear stark. Asus hat bereits angekündigt, nach der ZenWatch an einer Uhr ohne Android Wear zu arbeiten. LG, der erste Hersteller einer Android-Wear-Uhr, hat mit seiner Audi-Uhr auf der CES 2015 und nun mit seinem neuen Flaggschiff LG Watch Urbane LTE (Pebble will von Android Wear grundsätzlich nichts wissen und ist damit erfolgreicher als alle anderen Hersteller neben Apple. 

apple watch android bugdroid
Android Wear braucht die Apple Watch und gleichzeitig muss es sie fürchten. / © Apple, ANDROIDPIT

Die Apple Watch

Und dann wäre da eben noch die Apple Watch. Von dieser wird erwartet, dass noch in diesem Jahr zwischen 10 und 20 Millionen Exemplare unters Volk gebracht werden, während im Jahr 2014 etwa 700.000 Android-Wear-Uhren verkauft wurden - ein kläglicher Bruchteil. Mit anderen Worten: Die Apple Watch wird mit Watch OS der Kategorie Smartwatch in einem Zug das Gesicht geben, das Google mit Android Wear gerne bereitgestellt hätte. Schwerer könnte die Ausgangslage für Google gar nicht sein.

Fazit

Google hat mit Android Wear einen echt steilen Aufstieg vor sich und kann sich dabei herzlich wenig auf den Android-Lorbeeren ausruhen. Wenn Google nicht schnell die beste Software bietet, diese in den besten Uhren zum Einsatz bringt und sich so beim Kunden und den Hardware-Partnern durchsetzt, sieht es schlecht aus. Google hin oder her, das Ergebnis in der Schlacht der ultramobilen Betriebssysteme ist aktuell völlig offen, und wer auf Google wettet, braucht genauso gute Argument wie alle, die in Android Wear den nächsten großen Software-Flop vermuten.

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Zu den Kommentaren (106)
Stephan Serowy

Stephan Serowy
Leitender Redakteur

Nach Jahren des politischen Journalismus bei WELT und ZEIT Online war es für Stephan an der Zeit, die Richtung zu wechseln. Sein sozialwissenschaftlicher Hintergrund und seine Begeisterung für die Zukunft führten ihn ganz natürlich dorthin, wo Technologie, die das soziale Leben prägt, zelebriert wird: AndroidPIT. Er ist ein kolossaler Wissenschafts-Nerd, ein leidenschaftlicher Musiker und liebt es, Menschen den Wandel der Zeit näherzubringen - und das über nackte Zahlen und Datenblätter hinaus.

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106 Kommentare
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  • 11
    Kakashi 11.03.2015 Link zum Kommentar

    Wiso verlieren Handys durch die Herstller- UIs ihre Identität? Ganz im gegenteil, dadurch wird jede Marke einzigartig.
    Samsung hat seine kack überladene UI, die jeder schdeisse findet, Htc die mininalistische mit sehr guter Performance, LG hat die UI mit extrem vielen nuetzlichen Features etc.


  • 4
    m.g 09.03.2015 Link zum Kommentar

    Pebble will von Android Wear grundsätzlich nichts wissen und ist damit erfolgreicher als alle anderen Hersteller neben Apple.
    Noch erfolgreicher als Apple bei denn Smartwatches da müssen sie ja mindestens eine verkauft haben. Ich will ja nichts sagen aber wie Apple hier der Arsch geküsst wird ist irgendwie seltsam für ne Android Seite.


    • Stephan Serowy 59
      Stephan Serowy 09.03.2015 Link zum Kommentar

      Ja, Objektivität empfinden manche als seltsam, das stimmt leider.


    • 20
      Gelöschter Account 11.03.2015 Link zum Kommentar

      Samsung verkauft doch noch etwas mehr, als Pebble mit >700000 Stck.seit 2013. Aber nicht viel. Das wird Apple locker überbieten, selbst wenn nur jeder Millionär eine kauft.


  • Marcell 30
    Marcell 08.03.2015 Link zum Kommentar

    Dann gib uns allen doch was von deinem ab......


  • 12
    timtim 07.03.2015 Link zum Kommentar

    Euer Leben ist ein Flop.


  • 2
    AndroidFreak 07.03.2015 Link zum Kommentar

    Brauche keine smartwatch...ohne eine Uhr ging es 35 Jahre auch

    Gelöschter Account


    • 15
      Verano 07.03.2015 Link zum Kommentar

      Ich bin auch kein Fan von smartwatches, aber dein Argument ist schlecht. Es ging auch früher ohne Internet, ohne Fernseher, ohne Telefon,...

      SebDiDaDo


      • 21
        Simon G. 07.03.2015 Link zum Kommentar

        ...ohne Auto...ohne Rad...ohne Wasser...?

        SebDiDaDo


      • 20
        Gelöschter Account 07.03.2015 Link zum Kommentar

        Ohne Menschen...

        UbIxSimon G.


    • Stephan Serowy 59
      Stephan Serowy 09.03.2015 Link zum Kommentar


  • 21
    Simon G. 07.03.2015 Link zum Kommentar

    Um einmal etwas von dem mal wieder eigenartigen Artikel und den bekannten Argumenten wegzugehen, folgende These, die ich viel häufiger beobachte:
    Es liegt in vielem nicht in Funktionen, Brauchbarkeit usw., sondern vielmehr in dem ekelhaften Kof der Allgemeinheit (also jetzt nur auf das Apple-Android-Ding bezogen)... Kaum einer kennt Android-Wear, weil es keinen interessiert, und es alle gleichglültig als Spielerei abtun. Sobald aber Apple seine Spielzeug-Watch (ich erläutere das nicht näher, das wird uns allen klar sein) vorstellt, stehen alle Kopf "Boah, cool, schau mal, eine SmartWatch" bla bla bla...
    Ich bezweifle, dass es in vielen Bereichen an mangelnder Funktionalität oder wie gesagt was auch immer liegt, sondern vielmehr am krassen Desinteresse der Gesellschaft und ihrer blinden Abhängigkeit von Apple - was uU auch daran liegen könnte, dass die eben aus jedem Segment jew. nur ein Modell anbieten. Das schafft Übersicht, was dem Desinteressierten ganz gelegen kommt.

    Wieso soll ich AndroidWear kennen, wenn es mich nicht interesiert? Die Herstelle pushen ihre Uhren nahezu null (Werbung etc.) und dass auf ihnen Wear läuft kann sich somit schonmal gleich keiner herreimen.
    Die Lösung?
    Zielgruppenorientierte Werbung, die auch Werbung ist (ähnlich den Smartphones) und ECHTE Features und Mehrwert für den normalen Otto hervorhebt und dabei auch wieder Innovation zeigt. Wie ich mir das vorstelle?

    Beispiel: AndroWatch 370:
    - mehrere Tage Akkulaufzeit, Wasserdicht, AlwaysOn, benachritigt mich immer mit dem, was ich gerade brauche (evtl.:Fitnessfunktionen etc.)
    - NFC mit sinnvollen Verwendungen: Verlägerung des Handys, heißt: Ich kann meine Kopfhörer koppeln, indem ich sie an die Uhr halte, das Handy verbindet sich und die Musik-App auf der Uhr wird gestartet, oder natürlich endlich mal ein sinnvoller Bezahlfuktionsservice dahinter usw.
    - Eigenständiges WiFi (Hersteller werden dann sinnvolle Funktionen finden...)
    - Bestellungen und Möglichkeiten der Uhr an sich (man nehme das Werbegeplänkel von Apple als Beispiel und führe es weiter aus!):
    - Pizza bestellen, Auto checken und aus dem Parkhaus holen, Taxi rufen, Einchecken im Hotel und am Flughafen, usw usw.

    - und dann noch die einfachen Features, die GoogleNow VIEL weiter ausbauen muss:
    - Einkaufen vor dem Regal: "Okay Google, was kostest Müsli bei Amazon?" (nur ein Beispiel)...
    (keine Lust mehr alle aufzuführen, aber es gibt ja einiges, was sich noch besser in den Alltag integrieren lässt....)


    Soo, und mal angenommen, Hersteller und Google erfüllen nun jeweils Ihren Anteil, DANN könnte das ganz schnell ein Erfolg werden, weil der Desinteresierte von Anfangs nun eben sieht, woa, okay, es gibt eine AndroWatch 370, die kann das...hmm, cool, und die kostet keine 350€ plus, sondern stellt mit diesem Mehrwert eine günstige, coole Innovation für meinen Alltag dar. Dann wird sie uU gekauft - undDANN kann man langsam anfangen, den Leuten zu zeigen, dass auf Ihrer Uhr androidWear läuft, NICHT umgekehrt!!! (wie bei den Smarthones! Die Leute kaufen KEIN Android-Handy, sie kaufen ein Sony, Samsung, LG, HTC oder iPhone, aber keine Android oder iOS!!! Sondern auf dem Samsung etc. läuft dann eben Android, so auch auf der Uhr! ;) )

    So, Sorry Stephan, aber SOLCHE Ursachenforschung und Ideen usw. würde ich mir mal wieder in einem Artikel wünschen! (Ob euc der Kommentar nun gefällt oder nicht, aber sowas würde ich lieber lesen, da mich das eher bereichern würde ;)
    ... In diesem Sinne: Schönes Wochenende und auf viele Kommentare :)

    Jochen W.Kaan SentürkDiDaDoGelöschter AccountUbIxAngelus


  • 7
    Angelus 07.03.2015 Link zum Kommentar

    - zu teuer: 200€ sind viel Geld ok, aber geht mal in ein Uhrengeschäft und sucht nach einer Uhr, die auch im Dunkeln gut abzulesen ist - lief bei mir auf 80€ raus...
    - braucht keiner: richtig, aber mir birngt es einigen Luxus (kein Entsperrcode mehr auf dem Handy, weil trusted device, schnell mitbekommen wer geschrieben hat, Musik steuern, änderbares Äußeres)
    - Akku: wenn ich Abends ins Bett gehe wird mein Handy zum Laden angeschlossen und die G Watch R wird halt auf ihre Ladeschale gelegt (Uhr über Nacht tragen mag ich ohnehin nicht)
    - Oberfläche: ja da gibt es sicherlich noch einiges zu verbessern - momentan ist mir das zu sehr auf mit der Uhr reden zentriert. Da komm ich mir grundsätzlich blöd vor. Aber da bastelt die Community bereits dran - xda-devellopers zeigen google wie es geht und in der nächsten Version ist das dann auch drinnen
    - apple watch: ich persönlich glaube nicht daran, dass Apple noch so viel Innovation bringt, da ging es die letzten Jahre kontinuierlich bergab. Aber wenn, dann freue ich mich, dass sie dem Rest zeigen wie es geht und ich dann irgendwann im Android Umfeld die selben Funktionen habe (und das ohne Apple Goldkäfig)

    Summasumarum: wenn ihr eine Smartwatch doof findet, dann kauft euch keine, wenn ihr eine wollte, dann kauft eine und wenn ihr sie besser haben wollt, dann beteiligt euch an der Entwicklung.

    Simon G.


  • Thomas Roth 28
    Thomas Roth 07.03.2015 Link zum Kommentar

    Fakt ist eben, manchmal bringen Hersteller etwas auf den Markt, was kaum ein Mensch braucht. Der Erfolg einer automatischen Klopapierabrollmaschine wäre vermutlich auch nicht besonders. Zudem sind schon viele elektronische Produkte gescheitert. Es wäre nicht das erste Mal. Vielleicht glauben Apple Freunde es zu brauchen... so what...
    Mir redet niemand ein, ich bräuchte eine Smartwatch.


  • 3
    Robin Kreß 07.03.2015 Link zum Kommentar

    Finde diese Uhren eigendlich ganz sinnvoll, leider sind sie noch deutlich zu teuer..

    Simon G.


    • 21
      Simon G. 07.03.2015 Link zum Kommentar

      Inwiefern? Welche preisliche Vorstellung hättest du denn? So teuer finde ich die Wears gar nicht mehr? :O


  • Hans Meiser 20
    Hans Meiser 07.03.2015 Link zum Kommentar

    Das Problem ist, das ich für ne Apple-Watch nen Iphone/Ipad brauchen werde. Im Gegenzug kann ich meine Android-Wear Uhr aber mit jedem (Hersteller unabhängig) Android-Phone verbinden (und davon gibt es wesentlich mehr als IOS-Geräte)! Außerdem hat Apple wieder seinen Daumen drauf, das heißt es wird z.B. keine frei programmierten Watchfaces geben (wie z.B. bei der Pebble). Und das design .... naja... Geschmackssache.

    PatrickKevin Willkomm


  • Martin L. 24
    Martin L. 07.03.2015 Link zum Kommentar

    Warum hat Microsoft den Glauben verloren? Sie knapsen solch doch immer mehr ab. Ich selber wäre auch gewechselt, wenn ich da auch meine gekauften apps verwenden könnte!! 😊


  • 27
    leinpfad 07.03.2015 Link zum Kommentar

    Es wird wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass Apple zeigt, wie es richtig gemacht wird.
    Also User Interface, Funktionen und andere Dinge, die bei einem das Want-Have-Feeling wecken,
    Google kopiert, verbessert und fügt zusätzliches hinzu.. in zwei Jahren ist Android dann ein Erfolg.
    ;)

    Stephan SerowySebSvenMauriceMr. SmartphoneGelöschter Account


    • 20
      Gelöschter Account 07.03.2015 Link zum Kommentar

      Gähn... Crapple wird ein Gerät bringen, dass man genauso wenig braucht wie die anderen angeblich smarten Uhren. Deshalb kauft die auch keiner. Natürlich werden die Gläubigen wie gewohnt jubeln, und mancher bisher verblendete Ketzer konvertiert zum einzig wahren Hersteller. Als Ex-Sektenmitglied kann ich das beurteilen, hab schließlich wieder gelernt selber zu denken.

      Thomas RothPatrick

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