Qualcomm präsentiert RISC-V-basierte Wearable-Plattform für Googles Wear OS
Die meisten mobilen Prozessoren basieren heute auf der ARM-Architektur, sodass nur wenig Anpassungen möglich sind. Davon sind hauptsächlich Chipsätze betroffen, die in Smartwatches verwendet werden. Das beginnt sich mit der Einführung von der RISC-V zu ändern – einer Open-Source-Architektur, die es den Herstellern ermöglicht, vollständig individuelle Prozessoren zu entwickeln. Jetzt haben Qualcomm und Google angekündigt, dass sie gemeinsam eine RISC-V-Plattform für Wear OS entwickeln, die möglicherweise zuerst in den Google-Pixel-Smartwatches zum Einsatz kommt.
- Lest auch: Mobile Flaggschiff-SoCs im Vergleich
Wann kommt die erste Wear-OS-Smartwatch mit einem RISC-V-Prozessor?
Der US-Chiphersteller Qualcomm verrät in einer Pressemitteilung, dass er derzeit mit Google an einer maßgeschneiderten Snapdragon-Plattform arbeitet, deren Design auf RISC-V basiert. Es ist geplant, dass die mobilen Prozessoren auf Wear-OS-Geräten der nächsten Generation eingesetzt werden.
Qualcomm hat keinen genauen Zeitplan genannt und auch nicht, wann die auf RISC-V basierenden Chips auf Wear-OS-Smartwatches verfügbar sein werden. Es ist aber wahrscheinlich, dass sie in ein paar Jahren kommen und zunächst Googles Wearables wie die Pixel-Watch-Serie antreiben werden, bevor sie ihren Weg zu Wearables anderer Hersteller wie Mobvoi oder Fossil finden.
Die Google Pixel Watch 2 (Test) ist derzeit mit einem Qualcomm Snapdragon W5 ausgestattet, dessen Prozessor auf dem ARM-Design basiert. Das ist vergleichbar mit dem Tensor-G3-SoC des Pixel 8 und Google Pixel 8 Pro (Test), der auf der Plattform des Samsung Exynos 2400 basiert, der wiederum ARM-Prozessoren und -Grafiken nutzt.
Mit RISC-V könnten Google und andere OEMs die Chipsätze vollständig anpassen, indem sie einen anderen Prozessor und andere Grafikeinheiten verwenden oder den Schwerpunkt auf maschinelle Lernfunktionen legen. Gleichzeitig könnten die Kosten für diese Geräte gesenkt werden, da Marken wie Google oder Mobvoi (siehe TicWatch 5 Pro Test) keine Lizenzgebühren zahlen müssen, die bei der Verwendung von ARM normalerweise anfallen.
Außerhalb des Wearable-Bereichs drängen große Namen wie Qualcomm bereits darauf, die RISC-V-Architektur und -Befehlssätze in der Automobil- und Industrietechnik einzusetzen, bevor sie auf andere Formfaktoren wie Smartphones und Wearables übertragen werden. Im Fall von Wear OS scheint dies jedoch nun beschleunigt zu werden.
Glaubt Ihr, dass vollständig kundenspezifisches Silizium auf Geräten irgendwann bessere Lösungen bringen wird? Und was denkt Ihr über die neue RISC-V-Architektur? Schickt uns Eure Antworten gern unten in die Kommentare.
Quelle: Qualcomm
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Deiner Zustimmung wird hier ein externer Inhalt geladen.
Mit Klick auf den oben stehenden Button erklärst Du Dich damit einverstanden, dass Dir externe Inhalte angezeigt werden dürfen. Dabei können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Mehr Infos dazu findest Du in unserer Datenschutzerklärung.