Tencent verwandelt PUBG in patriotisches Spiel des Friedens

Der chinesische Tech-Riese Tencent produziert Multiplayer-Spiele auf der ganzen Welt und ist an den Mobile-Versionen von PUBG und Fortnite beteiligt. Aber das Unternehmen hat Schwierigkeiten, die Zulassung in seinem Heimatland zu erhalten. Daher kam es jetzt zu einem ulkigen Kompromiss, mit Zustimmung der Kommunistischen Partei Chinas.
Die mobile Version von PlayerUnknown's Battlegrounds ist sehr beliebt, vor allem in China. Aber Tencent hat es versäumt, sich eine Lizenz bei der Regierung zu sichern, um mit dem Spiel Geld verdienen zu können. Selbst nachdem das Unternehmen Änderungen vornahm, damit es weniger blutig ist und damit mehr im Einklang mit den von der Regierung vorgegebenen kulturellen Werten steht.
Da half es auch nicht, dass Tencent die Lizenz zum Vertrieb von PUBG in China besitzt und auf die mobile Version anpasste. Denn das andere Problem war, dass das Spiel ursprünglich von Krafton, früher bekannt als Bluehole, in Südkorea entwickelt wurde - und die Beziehungen zwischen beiden Ländern ist nicht die Beste.
PUBG wird einer aktuellen Analyse zufolge etwa von 70 Millionen Menschen in China gespielt, womit Tencent bis zu 1,48 Milliarden Dollar hätte verdienen können, wenn es denn gedurft hätte. Kein Wunder also, dass Tencent langsam verzweifelte und endlich Einnahmen generieren wollte.

Am Ende hat Tencent das Spiel vom Markt genommen und stattdessen "Heping Jingying (和平精英)" oder "Game for Peace" neu veröffentlicht. Dabei handelt es sich im Grunde genommen um PUBG mit einer ordentlichen Prise Patriotismus: Rund um das Spiel werden die Bemühungen der Luftwaffe der Volksbefreiungsarmee bei der Terrorismusbekämpfung thematisiert.
Chinesische Spieler stellen sich dem unblutigen Patriotismus
PUBG-Spieler in China gerieten zunächst in Panik, als PUBG verschwand. Aber als Heping Jingying startete, folgte die Erleichterung, dass sie hier ihren verdienten Fortschritt aus PUBG auf ein bemerkenswert ähnliches Spiel übertragen konnten.
Tencents neues "Game for Peace" mit Werbung für die chinesische Luftwaffe:
Trotz der Freude, lassen es sich die PUBG-Spieler nicht nehmen, sich über die Änderungen am neuen Spiel lustig zu machen. So gibt es in dem Spiel kein Blut und erledigte Gegner sterben nicht, sondern hocken sich hin, übergeben freundlich eine Lootbox und winken zum Abschied ganz liebreizend.
They changed PUBG Mobile in China to comply with stricter game violence laws. Now when you 'kill' someone they give you a loot box and wave goodbye and honestly it's just so hilariously wholesome pic.twitter.com/Q5xkrtM0MA
— Svend Joscelyne (@SvendJoscelyne) 8. Mai 2019
Quelle: Reuters
Wenn die "Erschossenen" jetzt noch alle das Gesicht von Trump hätten....^^