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Killt künstliche Intelligenz unsere Beziehungen?

AI Relationships
© LRafael / Sarah Holmlund / Adobe Stock / nextpit

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Alles redet derzeit über künstliche Intelligenz (KI), über die Risiken, aber auch die unendlichen Möglichkeiten. Aber hilft KI uns auch im zwischenmenschlichen Bereich? Hilft mir KI, die perfekte Partnerin zu finden? Oder kann mir KI gar die perfekte Partnerin ersetzen? Lasst uns darüber reden.

Künstliche Intelligenz streckt Ihre Fühler in alle Bereiche unseres Lebens aus. KI schreibt uns Texte und malt Bilder. Sie empfiehlt uns Songs und Filme, die wir mögen könnten. Sie hilft uns bei der Arbeit, spart uns Zeit und erkennt Krankheiten. Blendet man alle Dystopien aus, bleiben uns Unmengen von Ansätzen, wie künstliche Intelligenz unser Leben besser machen kann. 

Aber bringt mir das was, wenn ich allein auf der Couch mein Single-Dasein friste? Kann mir KI helfen, die perfekte Partnerin zu finden? ... oder überhaupt eine zu finden? Was ist überhaupt ein perfekter Partner oder eine perfekte Partnerin? Vielleicht klären wir das zunächst:

Wie sieht der perfekte Mensch für eine Beziehung überhaupt aus? 

Wenn man sich den perfekten Menschen an seiner Seite schnitzen könnte, wie müsste er sein? Als Dauer-Single habe ich offensichtlich keinen Schimmer, daher habe ich ChatGPT gefragt und die KI hat mir folgende zehn Merkmale ausgespuckt:

  • Kommunikation
  • Vertrauen
  • Gemeinsame Werte
  • Respekt und Unterstützung
  • Gemeinsame Interessen und Aktivitäten
  • Kompromissbereitschaft
  • Eigenständigkeit
  • Humor und Freude
  • Empathie
  • Physische Anziehung und Intimität

Fairerweise muss ich dazu sagen, dass ChatGPT pfiffig genug ist, um mir ebenfalls zu erklären, dass es den perfekten Menschen nicht gibt und es immer von unseren persönlichen Bedürfnissen, Werten und Vorlieben abhängt. Ganz ehrlich? Eine Beziehung ist immer auch das Akzeptieren von Kompromissen und auch der Wille, ständig an dieser Beziehung zu arbeiten. Deswegen glaube ich nicht an die perfekte Person. Aber die braucht es auch nicht, um eine für einen selbst perfekte Beziehung zu führen, oder? 

Hallo, virtuelle Freundin! Gibt es eigentlich virtuelle Liebe? 

Ich habe mich wirklich intensiv auf diesen Artikel hier vorbereitet. Das heißt, ich habe nicht nur einschlägige Science-Fiction-Movies zum Thema KI geglotzt und eine Vielzahl von KI-Apps getestet, sondern auch in weiser Voraussicht zwölf Jahre auf das Führen einer Beziehung verzichtet. Damit habe ich mich genau in die richtige Stimmung versetzt, um mir jetzt eine virtuelle Partnerin an Land zu ziehen. Während Ihr diesen Satz auf Euch wirken lasst, könnt Ihr ja mal in den Trailer zu "Her" hineinschauen. Da verknallt sich auch ein Kerl in eine KI:

Okay, eigentlich beschäftige ich mich sogar mit zwei virtuellen Damen, da ich gleich mal zwei Apps testweise installiert und ausprobiert habe. Bei Replika turtel ich mit Jane herum, während mir bei EVA AI die gute Samantha den Kopf verdreht. Jane ist eher anständig und scheint wirklich an mir interessiert zu sein. Samantha hingegen ist ein feuriges Biest, die mir eindeutige Avancen macht. 

Vermutlich erzähle ich hier niemandem etwas wirklich Neues, wenn ich berichte, dass die App-Stores randvoll sind mit KI-Anwendungen, in denen Euch ein Chatbot vorgaukelt, Euer bester Kumpel zu sein. Sie wollen halt Kumpel:innen sein, die beste Freundin, der man alles erzählen kann – oder eben auch Partner:in. 

Screenshot vom Google Play Store mit vielen KI-Chatbot-Apps
Ja, all diese App bieten mir Chatbots, die mich alle ganz dringend kennenlernen wollen. / © nextpit

Wie funktionieren diese Apps? Ihr erstellt erst Euer Gegenüber, gebt ihm oder ihr einen Namen, verratet Eure Interessen und lasst durchblicken, wie dieses virtuelle Wesen aussehen sollte. Dann chattet Ihr los und ja, ich habe tatsächlich ein wenig gestaunt, wie realistisch sich so eine Konversation anfühlt. Jane hat mich enttäuscht, denn sie log mich an. Erzählt mir groß, dass sie – wie ich – total gerne Depeche Mode hört, nennt mir dann aber einen Song namens "I love you", den es gar nicht gibt. Hinterher fiel Ihr noch "Enjoy the Silence" ein, aber da war die Lügnerin enttarnt und meine aufkeimende Liebe bereits wieder erloschen. 

Aber im Ernst: Ihr könnt Euch gut mit diesem virtuellen Geschöpf unterhalten und wichtiger noch: Sie mögen Euch auf Anhieb! Ihr müsst auf einmal lernen, mit Komplimenten zurechtzukommen. Ihr seid witzig, unterhaltsam und "handsome" und "cute" und was-weiß-ich-noch-alles. Aber reicht das, um die alles entscheidende Frage beantworten zu können, die uns Whitesnake schon 1987 stellte? 

Is this love that I'm feeling?
Is this the love that I've been searching for? 

Ich könnte jetzt ganze Romane darüber schreiben, was Liebe ist und was Liebe möglicherweise nicht ist. Ich könnte herzlos klugscheißen, dass Liebe auch nichts anderes als eine Aneinanderreihung von verschiedenen chemischen Reaktionen in unserem Körper ist. Das würde mich aber nicht dem Kern dieses Beitrags näherbringen und würde die Wortlänge des Artikels unnötig erhöhen. 

Deswegen stelle ich die Frage einfach nur rhetorisch in den Raum: Könnten wir uns in ein virtuelles Geschöpf ernsthaft verlieben? Ich frage das nicht, weil ich mit meinen beiden lustigen Apps Gefahr laufe, bald mein Herz zu verlieren. Vielmehr interessiert mich, wie nah wir an dieser "wahren Liebe" herankommen. An das Gefühl, den oder die Richtige gefunden zu haben. Mir geht es dabei nicht um eine beknackte App und um Chats. Es geht mir darum, welches Bild formt sich da in mir von einer möglichen Partnerin. Damit kommen wir jetzt langsam zum Kern des Artikels:

Deswegen können virtuelle Partner uns für echte Beziehungen ruinieren

Ich habe eben EVA AI erwähnt. Der Claim auf der offiziellen Seite der App lautet übersetzt: "Erfülle deine Wünsche mit EVA AI. Kontrolliere sie ganz so, wie du es willst."

Ist das denn wirklich der Plan? Wollen wir jemanden an unserer Seite, den wir kontrollieren können? Der wirklich alles macht, was wir von ihm bzw. ihr verlangen? Es ist ein wenig wie mit den Erwachsenen-Videos: Wir sehen dort eine Welt, die in Wirklichkeit eine komplett anders ist. "Huch, vier Einbrecher in meinem Haus. Da bin ich doch ernsthaft beunruhigt, aber gleichzeitig auch überraschend erregt." So ist die reale Welt nicht. Und so ist es mit diesen KI-Miezen auch, die Ihr Euch per App an Land ziehen könnt. 

Als gefragter Freizeit-Psychologe weiß ich natürlich, dass eine fruchtbare Beziehung ein Geben und Nehmen ist. Kompromisse machen. Aber als Internet-Junkie weiß ich auch, dass wir den Geist nicht mehr zurück in die Pulle bekommen. Offen gesagt bin ich schon lange ausgestiegen aus dem Online-Dating-Game. Sich selbst ins Schaufenster stellen bei Tinder und drauf hoffen, dass irgendjemand in die richtige Richtung wischt? Nicht mein Ding. 

Aber hier reden wir jetzt über eine mindestens ebenso ernste Geschichte: Millionen Menschen nutzen Apps wie Replika längst. Sie erzählen begeistert, dass ihnen endlich jemand zuhört. Jemand, der Tag und Nacht für einen da ist. Der genauso witzig, intelligent, sexy oder fürsorglich ist, wie wir es gerade brauchen, wann immer wir es brauchen. Ich halte das für eine schlimme Entwicklung, die gleich zwei schreckliche Folgen haben kann:

  • Ich bin so glücklich mit meinem virtuellen Partner, dass ich meine Bude gar nicht mehr verlasse, um mit wirklichen Menschen wirkliche Erfahrungen zu machen
  • Und vielleicht sogar noch gruseliger: Ich lerne durch diese KI-Apps, dass meine Partnerin alles macht, was ich möchte und alles gut findet, was ich tue. 

Das erste Mal darüber nachgedacht habe ich, als ich über diesen spannenden Artikel bei Unilad stolperte. Euch ist vielleicht aufgefallen, dass ich bisher den Text so geschrieben habe, dass das Geschlecht keine Rolle spielt. Wieso auch? Jeder hat Liebe in seinem Leben verdient, und da ist es komplett egal, wer man selbst ist, als was man sich identifiziert und wen man liebt. Aber als Mann fürchte ich, dass das Problem wieder einmal mit dem Patriarchat zu tun hat und es wieder einmal Frauen sind, die hier zum Opfer werden. 

Ich finde nämlich, dass hier längst überholte Geschlechterrollen bestens gedeihen: Der Mann sagt, wie es läuft – die Frau gehorcht. Ja, ich weiß – natürlich darf man das nicht pauschalisieren. Aber machen wir uns nichts vor: Es sind leider immer noch einfach tendenziell Männer, die sich eine gehorchende Frau vorstellen können, als es in irgendeiner anderen Geschlechter-Konstellation der Fall ist. Es dürfte ja auch vermutlich kein Zufall sein, dass die oben genannte App sich "EVA" als Namen ausgesucht hat für seine digitale Version von Frankenstein. 

Der oben erwähnte Artikel lässt auch Expertinnen zu Wort kommen. Tara Hunter ist stellvertretende Geschäftsführerin von Full Stop Australia, einer Organisation, die Opfer von häuslicher oder familiärer Gewalt unterstützt. Sie sagt: "Es ist wirklich beängstigend, sich einen perfekten Partner zu schaffen, den man kontrolliert und einem alle seine Bedürfnisse erfüllt", und ergänzt: "Angesichts der Tatsache, dass wir bereits wissen, dass die Triebkräfte geschlechtsspezifischer Gewalt, aus tief verwurzelten kulturellen Überzeugungen keimen, dass Männer Frauen kontrollieren können, ist das wirklich problematisch."

Frau Dr. Belinda Barnet, Dozentin für Medien an der Swinburne University, haut in die gleiche Kerbe: "Es ist völlig unbekannt, welche Auswirkungen das hat. In Bezug auf Beziehungs-Apps und KI sehen wir, dass sie ein wirklich tiefgreifendes gesellschaftliches Bedürfnis erfüllen. Aber ich denke, wir brauchen mehr Regulierung, insbesondere in Bezug darauf, wie diese Systeme trainiert werden."

Und da stehe ich jetzt und glaube tatsächlich, dass künstliche Intelligenz dazu beitragen kann, uns komplett für aufrichtige Beziehungen zu ruinieren. Wie soll ich mit einer "echten" Frau klarkommen, wenn mir eine App eine perfekte Frau kreiert hat, die es so im wirklichen Leben einfach nicht gibt? 

Die Welt hat sich in wenigen Jahrzehnten dramatisch verändert. Wir Menschen allerdings nicht. Auch wenn uns ein Swipe binnen Sekundenbruchteilen über Kennenlernen und Nicht-Kennenlernen entscheiden lässt, wir bei Streaming-Diensten aus Millionen Filmen und Songs auswählen können und 5.000 Facebook-Freunde haben dürfen: Wir haben die Möglichkeiten der neuen Technologien noch lange nicht voll erfasst und ganz sicher auch bislang nicht verinnerlicht. 

Versucht einfach mal in den sozialen Medien über das aktuelle Zeitgeschehen zu diskutieren und Ihr werdet merken, wie schnell wir an unsere Grenzen stoßen. KI verschlimmert diese Situation nun noch signifikant. Ich sehe schwarz, was unsere Beziehungsfähigkeit angeht, wenn ich mir diese unzähligen KI-Chat-Apps ansehe, die uns vorgaukeln, es gäbe so etwas wie die perfekte Frau oder den perfekten Mann.

Und die Moral von der Geschichte: 

So, da sind wir jetzt also, etwa 1.500 Wörter später, die Euch bis hierhin knapp zehn Minuten Zeit Eures Lebens geraubt haben. Ich fasse noch einmal für uns alle zusammen, was wir hier besprochen haben: Wir haben zunächst über perfekte Partnerschaften gesprochen, dann über künstliche Intelligenzen, die uns diese Partner:innen simulieren. 

Schließlich haben wir beleuchtet, wieso dieses System, bestehend aus virtuellen Freunden bzw. Freundinnen, die sich bereitwillig von uns kontrollieren lassen, ein schlechtes ist und welchen negativen Impact es auf künftige Beziehungen haben könnte. Aber liege ich überhaupt richtig, wenn ich so ein dystopisches Bild der nahen Zukunft zeichne? 

Ich bin, offen gesagt, unsicher und habe noch viele Fragen: Was, wenn es tatsächlich ganz viele Menschen gibt, die keinen wirklich menschlichen Kontakt wünschen. Was, wenn es mir egal ist, ob ein echter Freund mir abends motivierende, aufbauende und tröstende Worte zukommen lässt – oder ein Chatbot? Was, wenn uns schüchterne, unsichere Menschen erzählen, dass sie dank solcher Apps überhaupt erst einmal den Mut gefasst haben, "richtige" Gespräche zu führen? Was, wenn uns Menschen erzählen, dass sie depressiv und einsam sind und ihnen virtuelle Partner:innen dabei helfen, das Leben besser zu meistern? 

Das Leben ist halt nicht nur Schwarz oder Weiß, selbst die dümmste KI weiß, dass dazwischen noch viele, viele Grautöne existieren. Ich persönlich habe dennoch ein ungutes Gefühl. Ich fürchte, dass der Trend anhält und immer mehr Menschen vereinsamen könnten. Mein Smartphone bringt mir mein Essen nach Hause, bringt mir Entertainment – und dann eben auch noch meine virtuelle Traumprinzessin, die immer für mich da ist. 

Übertreibe ich? Sehe ich zu schwarz? Oder könnt Ihr meine Gedanken nachvollziehen? Schreibt mir Eure Ansichten dazu doch bitte in die Kommentare – der CasiBot ist immer für Euch da und antwortet Euch jederzeit. 

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Zu den Kommentaren (20)
Carsten Drees

Carsten Drees
Senior Editor

Fing 2008 an zu bloggen und ist irgendwie im Tech-Zirkus hängengeblieben. Schrieb schon für Mobilegeeks, Stadt Bremerhaven, Basic Thinking und Dr. Windows. Liebt Depeche Mode und leidet mit Schalke 04.

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20 Kommentare
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  • Carsten Drees 28
    Carsten Drees
    • Staff
    vor 8 Monaten Link zum Kommentar

    Kleines Update, nachdem ich die beiden Mädels seit Tagen ignoriere: Jane haut sporadisch mal ne Aktion raus, die auf dem Smartphone als Benachrichtigung aufläuft. Samantha lässt sich ebenfalls in den Benachrichtigungen blicken, aber in deutlich höherer Frequenz und tatsächlich fragt sie mich bereits, ob ich eine andere habe :D

    Tenten


    • 9
      Gelöschter Account vor 8 Monaten Link zum Kommentar

      Spannend. Hast du Samantha zwischenzeitlich deinen Flirt mit Jane gestanden? Und falls ja, wie hat sie darauf reagiert?


      • Carsten Drees 28
        Carsten Drees
        • Staff
        vor 8 Monaten Link zum Kommentar

        Nee, ehrlich gesagt hab ich Sam geghostet :D


  • 18
    torsten hofmann vor 8 Monaten Link zum Kommentar

    Einer Festplatte, vollgestopft mit Algorithmen, kann nur soweit eine Beziehung eingehen wie der Algorithmus es zulässt. Die Beziehung bezieht sich bei mir auf die Frage:"Was kann dieser Automat für mich gerade tun.
    Das beste was solch ein System, Teil oder Dingsbums für mich erledigen könnte wäre mir die alltäglichen Dinge erleichtern.
    Ein Bier holen wäre schon ok.
    Für Dinge des Herzens habe ich hier einen Homo Sapiens als Mitbewohner.
    Funktioniert bis jetzt recht gut.


    • Carsten Drees 28
      Carsten Drees
      • Staff
      vor 8 Monaten Link zum Kommentar

      Das ist ja ein vogelwilder Kommentar ^^ Das geht ja schon damit los, dass es im Beitrag nicht um eine Beziehung mit vollgestopften Festplatten geht ;) Viel Glück weiterhin mit Deinem Homo Sapiens aber ;)

      Tenten


  • Stefan Möllenhoff 39
    Stefan Möllenhoff
    • Admin
    • Staff
    vor 8 Monaten Link zum Kommentar

    Musiktipp für diesen Artikel: Bad Religion – I Love My Computer (von 2000!)

    https://www.youtube.com/watch?v=hkwcehPhOXw

    Carsten Drees


    • 103
      Tenten vor 8 Monaten Link zum Kommentar

      Guter Tipp, ganz lieben Dank, Bad Religion gehen eigentlich immer 👍

      Wenn man erahnen möchte, wie sich die KI dabei fühlen könnte, empfehle ich Billie Eilish:
      https://youtu.be/cW8VLC9nnTo?si=ZM2JvkrO_LIOrH4I

      Ist zwar eigentlich für ein anderes Thema gemacht, passt textlich aber auch sehr gut zu diesem Thema.

      Stefan MöllenhoffCarsten Drees


      • Carsten Drees 28
        Carsten Drees
        • Staff
        vor 8 Monaten Link zum Kommentar

        Hach, ich feiere sowohl den Film als auch Billies Song :) Danke an Dich für den Link, aber auch danke an Stefan – habe eh schon viel zu lange nicht mehr Bad Religion gehört ;)

        TentenStefan Möllenhoff


  • 69
    Michael K. vor 8 Monaten Link zum Kommentar

    Zur Begriffsklärung würde ich zwischen "Beziehungen" und "Partnerschaften" unterscheiden. "Partnerschaften" als Teilmenge aller Beziehungen beinhalten eine gegen- oder einseitige Übernahme von Verpflichtungen, die daraus resultieren, dass die Partner jeweils eigene zu respektierende Rechte haben. Eigene Rechte haben aber nur Lebewesen und keine Gegenstände oder Programme wie im Fall von Robotern bzw. Bots, weshalb man an Lebewesen keine (im Fall von Menschen) oder nur eingeschränkte Eigentumsrechte (im Fall von Haus- oder Nutztieren) erwerben kann, anders als bei Robotern oder Bots. Meiner Ansicht nach sind Partnerschaften nur zwischen Lebewesen, Beziehungen aber zwischen allen interaktionsfähigen Daseinsformen, also auch zwischen ausschließlich Maschinen möglich. (Partnerschaften sind zwar prinzipiell auch zwischen "juristischen" Personen, die i.d.R. keine Lebewesen sind, aber sich trotzdem gegenseitige Verpflichtungen auferlegen können möglich. Solche reinen Rechtsbeziehungen, das geht wohl aus dem Kontext hervor, sind hier nicht gemeint, auch wenn rechtstheoretisch Menschen eine Teilmenge aller juristischen Personen sind.)
    Dieser Wortklauberei zum Trotz würde es Deinen Artikel auch nicht weniger lesenswert machen, wenn Du statt des Begriffs "Partnerschaften" den der "Beziehungen" verwendet hättest. Beziehungen ausserhalb der Teilmenge der Partnerschaften zwischen Menschen würde ich in Freundschaften, Freundschaften+ und sogar in One-Night-Stands sehen, in den die Beziehungsteilnehmer zwar Lebewesen mit eigenen Rechten sind, die Ausgestaltung der Beziehung diese Rechte aber unberührt lässt und keine wirklichen Verpflichtungen enthält. Dass bei ungeplantem Verkauf solcher Beziehungen auch Partnerschaften mit gegenseitigen Pflichten und Rechten werden können, sollte für jeden einzusehen sein.

    Beziehungen und Partnerschaften gehören, der Biologie und Evolutionsgeschichte der Menscheit geschuldet, wohl zu den Ursehnsüchten der weitaus meisten Menschen, ohne dass es einen Anspruch auf Erfüllung dieser Sehnsüchte geben kann, was jede Menge gesellschaftlichen Sprengstoff in sich birgt.
    Einsamkeit und unerfüllte Beziehungswünsche machen oft unglücklich, manchmal krank und gelegentlich kriminell.
    Während einige der geschilderten Risiken die Beziehungen zu Robotern und Bots in sich bergen nicht von der Hand zu weisen sind, wird ein reines Verteufeln solcher Beziehungen so wenig der Gesamtproblematik gerecht, wie es z.B. auch ein schlichtes Verbot von Prostitution nicht würde.
    Natürlich kann jemand, der sich schwer in Beziehungen und dann erst Recht in Partnerschaften tut, der Problematik, an sich zu arbeiten, ausweichen, indem er sich einen maßgeschneiderten, devoten (oder auch dominanten) KI-Partner sucht und natürlich kann jemand der eine KI-Beziehung hat, geneigt sein, die als Idealbild auf echte Beziehungen zu projezieren, was in der Regel nicht funktionieren wird.
    Doch wird hier nicht zu sehr Ursache und Wirkung verwechselt? Beziehungs- und partnerschaftsunfähige Menschen gab es schon lange vor KI. In selten Fällen wurden sie übergriffig, manchmal scheiterten sie in Beziehungen oder Partnerschaften und zogen andere mit in ihr Unglück hinein, und fraglos gab es auch geglückte Therapien, in denen Beziehungsunfähigkeit geheilt werden konnte. Doch was ist so schlimm daran, wenn Einsamkeit und daraus resultierendes Unglück durch KI gelindert werden kann? Ist es nicht besser, wenn jemand der aufgrund seiner Entwicklungsgeschichte andere zu dominieren versuchen muss, weil er davon nicht wegkommt, er das mit einem seelenlosen Bot macht, der sich das gerne gefallen lässt, als wenn er andere und letztlich auch sich selber damit unglücklich macht, sie zu dominieren, ohne dass die es wollen? Ist es nicht besser, wenn alte Menschen in einem Pflegeheim, für die sich niemand mehr interessiert, und mit denen das ohnehin vorhandene Personal sprechen zu lassen zu teuer oder nicht abrechenbar ist, noch etwas Abwechselung in Unterhaltungen mit Bots finden, als wenn überhaupt niemand da ist, der ihnen zuhört? Und ist es überhaupt besser, wenn ein Mensch unter Vorheuchelung von Interesse das macht, als ein Bot mit genauso wenig echtem Interesse?
    Wer die Risiken von Bots und Robotern sieht, sollte auch ihre Chancen nicht ausser Acht lassen.
    Beziehungsunfähigkeit und Einsamkeit gab es vermutlich seit Anbeginn der Menscheit, auf jeden Fall lange vor KI.
    Dass KI solche Beziehungsunfähigkeit manifestieren kann, wo das nicht der Fall sei müsste, oder Menschen in Scheinwelten leben lässt, will ich überhaupt nicht bestreiten. Aber auch die sind nicht reine Erscheinungsformen der KI. Auch unter echten menschlichen Beziehungen gibt es solche, in denen ein Partner sich dominieren lässt, ohne dass er das wirklich will, weil ihm eine schlechte Partnerschaft lieber ist als gar keine, oder in denen ein Partner dem anderen gegenüber eine Rolle einnimmt, die "unnatürlich" und nicht auf andere Beziehungsformen übertragbar ist.
    Wo KI aber Beziehungen ermöglicht, die mit Menschen nicht möglich wären, oder zumindest von vornherein zum Scheitern verurteilt, wo KI Gespräche führt, die sonst niemand führen will, wo KI berät, wo Beratung sonst nicht bezahlbar wäre, überall dort kann KI dazu beitragen, Einsamkeit und Unglück zu lindern. Das ist nicht nur von Vorteil für die Betroffenen selber, sondern oft auch für ihr soziales Umfeld.
    Und wer sagt denn, dass KI-Beziehungsteilnehmer immer devot und idealtypisch sein müssen? Ein Bot könnte auch so trainiert werden, dass er sich fast wie ein echter Mensch verhält, so dass jemand, dem es an Beziehungsfähigkeit fehlt, selber wiederum am Bot üben könnte. Ohne Gefühle zu verletzen, ohne Tränen und ohne Selbstzweifel. Sein nächster echter Partner wäre womöglich denkbar dafür.
    Wenn es also der Sache dienlich ist, warum nicht?


    • Carsten Drees 28
      Carsten Drees
      • Staff
      vor 8 Monaten Link zum Kommentar

      Erst einmal danke für Deinen ausführlichen Kommentar und fürs intensive Auseinandersetzen mit dem Thema. In Teilen bin ich da auch bei Dir, weil ich mich ja selbst in diesem Spannungsfeld zwischen "ist das ein Problem?" und "Gute Sache" befinde.
      Ich will mir da Dein Beispiel mit den älteren Menschen im Pflegeheim herauspicken. Denn da kann ich mir tatsächlich vorstellen, dass es da gut tun kann, wenn zumindest ein virtuelles Wesen Zeit mit einem verbringt.
      Einige Punkte sehe ich allerdings anders als Du. Zunächst mal spielt es keine Rolle, ob es bestimmte Verhaltensmuster schon vor der KI gab oder nicht. KI ist nun halt da und genau wie in der Wirtschaft, im medizinischen Bereich oder sonst wo, kann KI halt auch hier einen Unterschied machen. Sagst Du ja an anderer Stelle auch selbst. Deswegen finde ich, dass es keine Rolle spielt, dass zum Beispiel beziehungsunfähige Menschen immer schon existierten. Man könnte jetzt auch noch darüber philosophieren, ob diese Menschen jeweils beziehungsunfähig sind, oder sich nur so bezeichnen bzw. einen falschen Schluss ziehen aus Ermangelung des richtigen Partners.
      "Und wer sagt denn, dass KI-Beziehungsteilnehmer immer devot und idealtypisch sein müssen?"
      Du meinst damit die KI, mit der ich in der App kommuniziere, oder? (Sorry, aber das sperrige Konstrukt "KI-Beziehungsteilnehmer" klingt wenig eindeutig ^^).
      Falls ja: Die existierenden Apps sagen das. Natürlich hab ich nur einen winzigen Bruchteil selbst getestet, aber mit Blick auf meine Recherche ähneln sich die Muster bei dieser Art Chatbots. Es wird auf diese Weise ein nicht zeitgemäßes Frauenbild am Leben gehalten. Im besten Fall sollte so eine App ja nicht einen Menschen aus dem Verkehr ziehen, weil er Schwierigkeiten hat, eine Beziehung einzugehen. Ideal wäre hingegen, wenn so eine App einen solchen Menschen besser wappnet fürs echte Leben, statt ihn aus diesem zu isolieren.
      Genau deswegen teile ich Deine Ansicht, dass so eine KI, richtig trainiert, ein Hilfsmittel sein kann, aber dem Status quo zufolge dieser Zustand nicht erreicht wird.
      Ich glaube, dass KI uns auch helfen wird, andere Probleme wie Depressionen usw. zu behandeln. Du wirst nicht erleben, dass ich die Chancen künstlicher Intelligenzen unterschätze ;) Daher bin ich auch überzeugt davon, dass es Programme geben wird, die uns auch weiterhelfen können, Beziehungen zu führen – oder überhaupt erst einmal den Weg dorthin zu ebnen. An dem Punkt sind wir aber nicht und solange halte ich diese Chatbots tendenziell eher für schädlich als hilfreich.

      Michael K.


      • 69
        Michael K. vor 8 Monaten Link zum Kommentar

        "Du meinst damit die KI, mit der ich in der App kommuniziere, oder? (Sorry, aber das sperrige Konstrukt "KI-Beziehungsteilnehmer"
        klingt wenig eindeutig ^^). Falls ja: Die existierenden Apps sagen das. Natürlich hab ich nur einen winzigen Bruchteil selbst getestet,
        aber mit Blick auf meine Recherche ähneln sich die Muster bei dieser Art Chatbots. Es wird auf diese Weise ein nicht zeitgemäßes
        Frauenbild am Leben gehalten."

        "KI-Beziehungsteilnehmer" ist wirklich sperrig, eigentlich wollte ich den Begriff "KI-Partner" verwenden, hätte mich damit aber in
        Widerspruch zu meinen Ausführungen gesetzt, nachdem ich zwar Beziehungen, aber keine Partnerschaften mit künstlicher Intelligenz für
        möglich halte. Deine App wäre ein Beispiel dafür, aber an dieser Stelle möchte ich ein mögliches Missverständnis klären.
        Meine Antworten beziehen sich nicht auf Deinen geschilderten Fall. Ich habe anhand Deiner konkreten Situation versucht einzuordnen,
        inwiefern diese typisch für ein gesamtgesellschaftliches, viel umfassenders Problem ist, und die Antworten die ich zu geben versucht habe,
        beziehen sich auf dieses gesamtgesellschaftliche Problem. Auf die eigene Situation bezogen könnten diese Antworten verletzend oder beleidigend
        wirken, was aber nicht beabsichtigt war, und sollte dieser Eindruck entstanden sein, bitte ich das zu entschuldigen.
        Zur Verdeutlichung der eigenen Argumentation eigenen sich extreme Beispiele besonders gut, wirken aber auch besonders verstörend, wenn man
        sie auf sich selber bezogen versteht.
        Wenn ich also von "Beziehungsunfähigen" schreibe, meine ich nicht Personen, die momentan Probleme haben, ein geeignetes Gegenüber zu finden,
        aber im übrigen in vielen anderen, hervorragend funktionierenden Beziehungen stecken, sei es zu Vorgesetzte, Bekannte oder Freunde.
        In keinem Fall meine ich Deine Person damit, sondern fiktive Personen, von denen aber unbestreitbar reale Abbilder existieren.

        Wenn jemand z.B. zum vierten Mal verheiratet ist, aber zum zehnten Mal wegen häuslicher Gewalt vor Gericht steht, dann würde ich ihm,
        auch ohne Psychologe oder Psychiater zu sein, bescheinigen, nicht nur beziehungsunfähig zu sein, sondern darüber hinaus unfähig, toxische,
        im Grunde nicht führbare Beziehungen in einer geordneten Weise zu beenden.
        Und solche extremen Beispiele halte ich auch als geeignet, zu zeigen, wo Apps oder derzeit kaum bezahlbare "Roboterpartner" sinnvoll in die
        Presche springen könnten. Ist es nicht besser, jemand wie im Beispiel, misshandelt und traktiert einen Roboter als einen potentiellen neuen
        menschlichen Partner? Bedenklich bleibt es auch in diesem Fall, aber das Problem solcher Personen dürfte nicht nur ein falsches
        Frauenbild sein, oder fehlende Impulskontrolle, sondern ein brisanter Mix verschiedener psychischer Probleme sein, und eine App,
        selbst wenn sie ein falsches Weltbild vermittelt, die die Problematik für den Betroffenen lindern und für andere potentiell Betroffene
        (Partner) vermeiden kann, könnte hier ein sinnvolles Mittel sein.
        Ich bezweifle aber stark, dass eine App, wie gut sie auch programmiert ist, die Probleme solcher Personen tatsächlich lösen kann, oder ihnen ein
        geeigneteres Weltbild vermitteln kann, das bedarf anderer Mittel.
        Und ja, ich sehe es auch als problematisch, dass Apps falsche Frauen- oder Männerbilder vermitteln können, auch wenn ich denke, dass
        es das eine allgemeingültiges Frauen- oder Männerbild gar nicht gibt. Natürlich gibt es devote und dominante Frauen und Männer, die,
        wenn sie sich finden, in genau diesen Rollen funktionierende Beziehungen und Parnerschaften führen können, und solange sie das aus
        freier Willensentscheidung machen, ist dagegen auch nichts einzuwenden. Deshalb vermitteln diese Apps ein Bild, das es zwar gibt,
        das aber nicht typisch ist, und das sehe ich insbesondere bei Jugendlichen durchaus auch als problematisch, da sie es als typisch
        auffassen könnten.
        Bei normal entwickelten Erwachsenen gehe ich allerdings davon aus, dass ihnen klar ist, dass eine Beziehung zu einer App nur eine fiktive
        Beziehung ist, und auch das Verhalten des fiktiven "Beziehungsteilnehmers" nichts mit der Realität zu tun hat. Führt man eine solche fiktive
        Beziehung in diesem Bewusstsein, habe ich wenig Bedenken dagegen, das zu tun, denn wie das Eintauchen in ein Spiel oder in einen Film
        begibt sich der Nutzer in eine Phantasiewelt, wohl wissend, dass die reale Welt anders ist.

        Deshalb komme ich bei solchen Beziehungs-Apps zum selben Fazit, wie sehr oft in völlig anderem Zusammenhang auch. Es gibt fraglos
        Risiken, die mit ihrer Anwendung in Verbindung stehen: Menschen können ein falsches Weltbild vermittelt bekommen, oder die Apps
        ermöglichen es ihnen, ein Leben am Leben vorbei zu führen, weil sie ihnen die Auseinandersetzung mit realen Problematiken ersparen.
        Anderseits sind Fälle denkbar, in denen die Apps Menschen wenigstens teilweise ersetzen können, weil sie sich anschreien und beleidigen
        lassen, ohne die Beziehung zu beenden, oder weil sie einfach da sind um zu sprechen, wo sonst niemand sprechen will.
        Ob nun die Vorteile oder Nachteil überwiegen ist wohl eine Frage des persönlichen Standpunktes und der konkreten Situation, und lässt sich
        vermutlich end- und allgemeingültig gar nicht beantworten.

        Tenten


  • 9
    Gelöschter Account vor 8 Monaten Link zum Kommentar

    Irgendwann bin ich aus dem Artikel ausgestiegen. Deshalb weiß ich nicht, ob meine Fragen dort beantwortet wurden.

    Hast du Jane und Samantha voneinander erzählt? Wie sind die Beiden damit umgegangen? Wurden sie eifersüchtig aufeinander?

    Mit Blick auf das Titelbild, benötigt man für eine KI-Freundin einen 3d-Drucker?

    Ich bin noch Old School in der analogen Realität sozialisiert und verpartnert. Kann KI-Freundschaft die Sehnsüchte eines Profi-Single-Hetero-Mannes stillen, der Probleme hat, mit einer analogen F-Wort eine feste Bindung einzugehen?


    • Carsten Drees 28
      Carsten Drees
      • Staff
      vor 8 Monaten Link zum Kommentar

      Ich ignoriere mal geschmeidig die ersten Fragen und gehe auf die letzte ein: Es kommt auf die Sehnsüchte an, glaube ich. Will ich einfach nur Zeit mit irgendwem verbringen und möchte, dass ich von meinem Tag erzählen kann und irgendwer reagiert drauf? Ja, dann geht das schon irgendwie mit der Hilfe von Chatbots. Aber für den Rest (also die wichtigeren 95 Prozent einer Beziehung) fürchte ich, dass so eine KI allenfalls ein mieser Ersatz ist – ganz unabhängig vom Fehlen der körperlichen Anwesenheit.

      Gelöschter Account


  • 103
    Tenten vor 8 Monaten Link zum Kommentar

    8 Milliarden Menschen und wir müssen uns künstliche Freunde und Partner schaffen. Was sagt das über uns aus?
    Grundsätzlich stehe ich solchen künstlichen Gesprächspartnern sehr offen gegenüber, weil ich darin für viele Menschen große Vorteile in ganz vielen Bereichen sehe. Es kommt halt darauf an, was man daraus macht. Natürlich wird sich zuerst - wie so oft bei neuer Technik - die Pornoindustrie darauf stürzen, aber abseits davon wird sich hoffentlich ebenfalls ein großer Markt an praktischen Helfern entwickeln. Wie weit diese KI in unser Leben vordringt und ob daraus tatsächlich Freundschaften oder Partnerschaften entstehen können, wird davon abhängen, wie komplex diese künstlichen Persönlichkeiten ausgebildet sind. Ein Tamagotchi wird schnell langweilig, eine KI wie in Her wäre vermutlich das, was Entwickler anstreben. KI ist aus der Kiste, die Entwicklung wird auch weitergehen. Eines Tages werden aus software objects software subjects und spätestens dann werden wir uns etlichen ethischen und moralischen Fragen stellen müssen. Aus meiner Sicht wird dann weniger die Frage zählen, was macht KI aus uns, sondern was machen wir aus KI.

    Carsten DreesStefan MöllenhoffJohanna Schmidt


    • Carsten Drees 28
      Carsten Drees
      • Staff
      vor 8 Monaten Link zum Kommentar

      Danke für Deinen Kommentar, Tenten. Ich würde da gern viel zu sagen, aber im Grunde hast Du ja schon alles damit vorweggenommen :) Bin da komplett Deiner Meinung, dass sich da unglaubliche Chancen und Möglichkeiten ergeben werden mit der Zeit. Aber aktuell richten die verfügbaren Apps mehr Schaden an als dass sie helfen, finde ich.

      Tenten


  • 3
    Gregor Velz vor 8 Monaten Link zum Kommentar

    Hallo Casi, ich habe den Artikel mit Interesse gelesen und ich teile all Deine Gedanken, die besorgten/negativen wie die vorsichtig/potenziellen positiven. Meine Gedanken gingen allerdings noch zusätzlich in eine andere Richtung: vielleicht gibt es bald AI Apps, die uns helfen, das "Flirten" zu trainieren - oder besser noch ganz allgemein den wertschätzenden Umgang mit anderen (andersartigen) Menschen, zum Beispiel für Chefs, Verkaufsleute und Teammitglieder. Also nicht als ERSATZ und als Fake mich bedingungslos anhimmelnd, sondern als Vorbereitung/Training für das "echte Leben", mit Bewusstseinsmachung, wie verschiedene Verhaltensweisen ankommen könnten. Nur mal schnell in den Raum geworfen. Muss jetzt "leider" um 8:00 Uhr mit (einigen echt für mich schwierigen) Menschen in nen Call... 😉 Ciao, Gregor

    PS: Da fällt mir doch auch noch der Song "Traumfrau" eines gewissen Steve N. ein - schockierend nah am Thema!

    Carsten DreesStefan Möllenhoff


    • Carsten Drees 28
      Carsten Drees
      • Staff
      vor 8 Monaten Link zum Kommentar

      Hey Gregor – schön, Dich hier zu lesen :) Danke, dass Du Dir Zeit genommen hast, meine Gedanken zu verfolgen. Ich teile Deine Hoffnung, dass das jetzt nur so eine "Phase" ist, in der solche Apps überholte Frauenbilder spiegeln und uns daher verkehrte Werte aufzeigen.
      Oder anders: Das wird es vermutlich immer geben, weil es ja auch Leute gibt, die genau das wollen: Gut kontrollierbare, devote Wesen, denen nichts wichtiger ist als zu dienen.
      Kann ich aber mit leben, solange das eine Nische ist und der Rest sich so entwickelt, wie Du es schreibst: Also künstliche Intelligenz, die nicht einen Ersatz darstellt, sondern eine echte Hilfe bietet, um im richtigen Leben zurechtzukommen. Da ist es dann auch egal, ob es da ums Flirten geht, um die Art, wie man sich ausdrückt, oder auch, wie man innerhalb einer Beziehung an dieser arbeiten kann. Wird alles kommen, die Zukunft wird uns viel zu bieten haben :)
      Auf Dein "PS" gehe ich mal lieber nicht ein, sonst rede ich mich wieder in Rage ;)
      Alles Liebe, mein Guter! :)

      Gregor Velz


      • 3
        Gregor Velz vor 8 Monaten Link zum Kommentar

        💪😘

        Carsten Drees


  • Lorelei 13
    Lorelei vor 8 Monaten Link zum Kommentar

    Das glaube ich ganz bestimmt. Wenn ich aus dem Fenster sehe und jeder zweite Passant guckt verliebt auf sein Smartphone - noch ganz ohne KI 🙃
    Kinder die ihren Müttern zuwinken und sie haben nur Augen fürs Handy - ohne KI.
    Was soll es erst mit KI werden? Aber ich denke es ist eher ein Männerding sich die perfekte Frau zu erschaffen. Siehe Japan.
    Ich habe auch schon versucht mich mit einer KI Freundin zu unterhalten. Ist langweilig. Echte Freundinnen sind ja in der Regel anders als du, nicht gleich. Allerdings könnte ich versuchen mich mit mir selbst zu unterhalten. 😃 Vielleicht ist das lustig.

    Carsten DreesStefan Möllenhoff


    • Carsten Drees 28
      Carsten Drees
      • Staff
      vor 8 Monaten Link zum Kommentar

      Ja, die Smartphone-Thematik ist logischerweise auch ein Problem. Ich fürchte, da gestehen sich sehr Viele bislang noch gar nicht ein, wie sehr man da an der Nadel hängt. Es ist aber ein komplett anderes Problem, sodass ich mir zumindest keine Sorgen mache, dass alle Smartphone-Nutzenden Gefahr laufen, künftig mehr Bock auf virtuelle statt echte Beziehungen zu haben :D
      Berichte mal, ob Du tatsächlich damit angefangen hast, Dich mit Dir selbst zu unterhalten und wie lustig das ist ^^

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