Samsung One UI 6 ausprobiert: So sieht Euer Galaxy-Handy 2024 aus

Nachdem Android 14 Beta 5 als letzte geplante Testversion angekündigt wurde, ist es für die Handyhersteller an der Zeit, ihre eigenen Betriebssystem-Updates vorzubereiten. Samsung war ein bisschen spät dran, startete aber vor Kurzem einen öffentlichen Test für die "One UI 6"-Beta. Was sich mit dem Update ändert und welche Funktionen wir besonders schätzen, erfahrt Ihr in diesem ersten Blick auf die Zukunft der Samsung-Handys und -Tablets.
- Schaut hier zurück auf die Änderungen, die der Vorgänger mit sich brachte: One UI 5 im Test
Das ändert sich mit One UI 6
Eine neue Schriftart und ein neuer Emoji-Stil
Eine subtile Änderung, die langjährigen Samsung-Nutzer:innen wahrscheinlich auffallen wird, ist die neue Schriftart. Die traditionelle Schriftart Samsung Sans – die vom Hersteller im Produktmarketing, auf Screenshots, der Website und der Benutzeroberfläche verwendet wird – wurde geändert und sieht dem "Google Sans"-Font des Pixel sehr ähnlich.

Eine weitere nutzerorientierte Änderung ist ein neuer Stil für die Emojis. Die neuen Piktogramme sind sofort zu sehen, wenn man die Emoji-Liste auf der Standardtastatur von Samsung öffnet. Apropos Tastatur: Nachdem das Gerät in der nextpit-'Redaktion von One UI 5.1 aus aktualisiert wurde, wurde auf unserem Galaxy S23 Ultra ohne Vorwarnung die SwiftKey-App installiert. Nach einem Factory Reset wurde sie allerdings nicht wieder installiert.

Neues Layout der Schnelleinstellungen
Das Design der Schnelleinstellungen, auf die Ihr durch Wischen vom oberen Bildschirmrand aus zugreifen könnt, ist seit One UI 1 weitgehend unverändert geblieben und hat einige Änderungen erfahren. Erstens werden die Shortcuts für Wi-Fi und Bluetooth im Vollbildmodus mit großen Schaltflächen separat angezeigt. Die Änderung hat keine funktionalen Auswirkungen, macht es aber einfacher, zwei der wichtigsten Einstellungen zu erreichen. Zumindest im Moment ist es nicht möglich, die beiden Shortcuts zu ersetzen.

Eine weitere wichtige Änderung ist das standardmäßige Anzeigen der Helligkeitsregler, wenn die Schnelleinstellungen mit allen Benachrichtigungen angezeigt werden. Die neue Voreinstellung erspart den Nutzer:innen einen zusätzlichen Swipe, um die Schnelleinstellungen wie in früheren Versionen im Vollbild anzuzeigen. Die Option kann durch Bearbeiten der Schnelleinstellungen durch Tippen auf das Stiftsymbol rückgängig gemacht werden.
Für diejenigen, die gerne auf die Quick Settings im Vollbildmodus zugreifen würden (wie in MIUI), bietet One UI 6 eine neue Funktion: Quick Settings Instant Access. Nachdem Ihr sie aktiviert habt – standardmäßig ist sie ausgeschaltet – könnt Ihr einfach von der oberen rechten Ecke (um die Batterieanzeige herum) nach unten wischen, um das vollständige Quick-Settings-Menü anzuzeigen.

Neues Kamera-Widget
Für Fotofans bietet One UI 6 ein interessantes neues Widget, das die Kamera-App in einem bestimmten Modus öffnet. Ihr könnt nicht nur zwischen der vorderen und hinteren Kamera wählen, sondern auch direkt zu einem bestimmten Modus wechseln, z. B. Porträt, Pro, Nachtmodus, Panorama, Zeitlupe usw.

Mehr Optionen für das Uhren-Design auf dem Sperrbildschirm
Genau wie Android und iOS erweitert One UI 6 die Anpassungsoptionen für den Sperrbildschirm, insbesondere für die Uhr. Ihr könnt zwischen einer größeren Auswahl an Schriftarten wählen und das Widget in der oberen Hälfte des Sperrbildschirms frei positionieren.

Aktualisiertes Design und Optionen für das Teilen-Menü
Das Menü "Teilen" hat ein paar Änderungen erhalten. Die Erste fällt beim Versenden von Bildern oder Videos auf, denn die Medienvorschau wird nun innerhalb des Freigabemenüs angezeigt und nicht mehr wie in früheren Versionen außerhalb des Menüs.

Außerdem fügt One UI 6 einige neue kontextabhängige Optionen hinzu, die von der App abhängen, aus der Ihr gerade teilt. Wenn Ihr zum Beispiel im Chrome-Browser die Option Teilen auswählt, könnt Ihr nicht nur einen Screenshot oder die URL der Seite teilen, sondern beides gleichzeitig, wenn Ihr zuerst die Screenshot-Option auswählt.
Umgestaltete Wetter-App
Die Wetter-App hat einige Änderungen an der Benutzeroberfläche erhalten: Die neue Schriftart wurde übernommen, die Größe der Informationsfelder wurde geändert, damit mehr davon auf den Bildschirm passen. Außerdem wurden neue Blöcke wie Luftqualitätsindex (AQI), Taupunkt, Windrichtung, Sichtweite, Luftdruck, Mondphase und Mondaufgang/Monduntergang hinzugefügt.

Weitere Änderungen in One UI 6
Ziehen und Ablegen von App-Symbolen auf dem Startbildschirm mit zwei Fingern
Anstatt ein Icon an den linken oder rechten Rand zu ziehen, um es auf einem anderen Homescreen zu platzieren, könnt Ihr jetzt ganz einfach mit einem zweiten Finger zwischen den Bildschirmen hin- und herwischen, während Ihr mit einem anderen Finger das App-Icon lang drückt.
Drag & Drop mit zwei Fingern zwischen Apps
Diese Funktion war bereits auf One UI 5.1 mit dem Galaxy Z Fold 5 verfügbar und funktioniert ähnlich wie die obige Funktion. Drückt mit einem Finger lange auf eine Datei und öffnet mit einem zweiten Finger eine andere App, um sie einzufügen. Mit diesem Trick könnt Ihr zum Beispiel ein Bild aus der Galerie per Drag-and-Drop in eine E-Mail ziehen, die Ihr in Gmail schreibt.
Speicherverbrauch meldet weniger genutzten Platz
Unter One UI 5 melden einige Galaxy-S23-Besitzer:innen, dass das Handy mehr als 40 GB Speicherplatz verbraucht hat, ohne dass sie Apps installiert haben. Dasselbe Verhalten wurde zuletzt beim Galaxy Z Flip 5 (zum Test) und beim Fold 5 (zum Test) festgestellt. Mit One UI 6 hat Samsung jedoch die Art und Weise geändert, wie es die Nutzung des Systemspeichers meldet, wodurch der gemeldete Speicherplatz auf dem S23 Ultra praktisch halbiert wurde.

Android Authority berichtet, dass der Unterschied darauf zurückzuführen ist, dass Samsung die Umwandlung von Gibibyte in Gigabyte nicht mehr unter der Gruppe "System" meldet, sondern in "Andere Dateien" verschiebt. Das erklärt aber nicht, warum die saubere Installation auf dem S23 Ultra von nextpit auf "magische Weise" von 42,99 GB unter One UI 5 auf 26,95 GB in der One UI 6 Beta schrumpfte, was einer Reduzierung von 27 Prozent entspricht.
Erste Eindrücke: One UI 6 ist quicklebendig
Während Android 14 viele Änderungen im Hintergrund, aber nicht so viele neue Funktionen für die Nutzer:innen verspricht, hat Samsungs One UI die relative Ruhe bei Googles Updates seit Android 12 genutzt, um die gesamte Oberfläche leicht zu überarbeiten.
One UI 6 bringt das Galaxy-Betriebssystem ein Stück weiter weg von den alten Samsung Experience/TouchWiz-Tagen und lässt die Standardschriftart und die Emojis weg, die verwendet wurden, bevor es One UI gab. Es bleibt abzuwarten, wie langjährige Galaxy-Besitzer:innen auf die Änderungen reagieren werden.
Andererseits bietet One UI 6 nicht die gleichen Änderungen an der Benutzererfahrung (UX) wie Apples iOS 17, bei dem das Betriebssystem mit vielen Verbesserungen näher an den Benutzer herangeführt wurde, um eine persönlichere Benutzeroberfläche zu bieten, worüber meine Kollegin Camila Rinaldi bereits berichtte.
Samsung scheint ein ähnliches Rezept zu verfolgen und gibt Euch mehr Möglichkeiten, eine persönliche Note hinzuzufügen, wenn auch in geringerem Umfang als es beispielsweiseXiaomi bei MIUI macht. Dennoch ist One UI 6 eine sehr willkommene Abwechslung für Besitzer:innen von Galaxy-Geräten.
Das war's mit unserem ersten Blick auf die One UI 6 Beta. In den kommenden Wochen werden wir weitere Anpassungen sehen, da Samsung seine Anpassungen des Betriebssystems weiterentwickelt. In der Zwischenzeit könnt Ihr uns gerne Eure Meinung zu den bisherigen Änderungen mitteilen.
Aber telefonieren kann man noch hoffentlich damit
Warum sollte man nicht mit Android 14 und One UI 6 telefonieren können?