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Gerüchte zu Werbung in iOS: Geht Apple denselben Schritt wie Xiaomi?

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© Shutterstock / DenPhotos

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Apple möchte seine Werbeeinnahmen optimieren, indem es mehr Anzeigen in einige seiner nativen Apps wie "Karten" oder den App Store einbindet. Eine Strategie, die gegen die Premium-Philosophie des Herstellers verstößt – die aber bereits bei einigen anderen Herstellern wie Xiaomi verpönt ist.


  • Das Gerücht stammt aus dem letzten Newsletter von Mark Gurman, einem Journalisten für Bloomberg.
  • Laut Gurman könnte Apple seine Werbeeinnahmen, die sich derzeit auf 4 Milliarden US-Dollar pro Jahr belaufen, verdreifachen wollen.
  • Apples Idee wäre es, mehr Werbung in seine nativen Apps für iOS und iPadOS zu integrieren.

In seinem neuesten Newsletter erklärt der Bloomberg-Journalist Mark Gurman, der für seine zahlreichen Leaks rund um Apple bekannt ist, dass der amerikanische Riese seine Werbeeinnahmen maximieren möchte, indem er mehr Werbung in seine Apps für iPhone und iPad einbaut.

Mark Gurman erinnert außerdem daran, dass Apple in einigen dieser Apps bereits Werbung schaltet, beispielsweise in den Apps News und seiner Aktien-App. Es handelt sich dabei um sogenannte "Display Ads", also Anzeigen, wie Ihr sie auf einer beliebigen Website wie NextPit sehen könnt.

Apple blendet auch bereits andere Werbeanzeigen ein, und zwar in den Tabs "Suche" und "Vorschläge" des App Stores. Diese Anzeigen werden von Entwicklern gekauft, um auf ihre Apps aufmerksam zu machen. Mark Gurman zufolge ist es diese zweite Art von Anzeigen, die Apple – zumindest im Moment – noch weiter ausbauen möchte.

Werbung in Karten, Büchern, Podcasts und Apple TV+?

In den nativen Apps von iOS 16 und iPadOS 16 werden wir also keine Werbung für McDonalds-Burger oder Nike-Turnschuhe sehen. Das ist immerhin etwas. Aber Apple könnte bestimmten Entwicklern oder Unternehmen privilegierte Flächen oder "Slots" verkaufen, um ihre Unternehmen und Produkte hervorzuheben.

Mark Gurman erklärt, dass Apple intern getestet haben soll, gekaufte Ergebnisse in der Suche von Apple Maps (Karten) zu platzieren. Es wäre also denkbar, dass ein Restaurant oder ein Ladenbesitzer Apple dafür bezahlen könnte, dass sein Geschäft bevorzugt angezeigt wird, wenn ein Nutzer nach einer guten Adresse sucht.

Eine der neuen Funktionen von iOS 16 ist das sogenannte "Auf Straßen umsehen" in Apple Karten, mit der Ihr Euch Sehenswürdigkeiten an einer bestimmten Adresse in 3D und 360° ansehen könnt. Eventuell könnte Apple von Einzelhändlern Geld dafür verlangen, dass ihre Einrichtungen in diesem Szenario prominenter erscheinen. Aber das ist hier natürlich reine Spekulation meinerseits.

iMessage auf einem iPhone
Sehen wir bald Werbung in Apples nativen Apps? / © DenPhotos/Shutterstock

Der Bloomberg-Journalist nennt aber noch weitere Beispiele, die Apple untersuchen könnte. Zum Beispiel die Zuweisung zusätzlicher Werbeplätze im AppStore. So könnte ein Entwickler dafür bezahlen, dass seine App an anderen Stellen als dem Such-Tab erscheint, beispielsweise im Top-Tab oder auf Download-Seiten von Drittanbieter-Apps.

Apple könnte sogar ein ähnliches Modell wie Netflix und Disney+ für seinen Streaming-Dienst Apple TV+ einführen, indem es ein günstigeres Abonnement für Werbung auf der Benutzeroberfläche anbietet.

In jedem Fall ist diese Strategie von Apple noch nicht offiziell bestätigt worden. Es ist nicht zu leugnen, dass Werbung ein potenzieller Gewinnbringer ist, den Apple sicher weiter ausbauen will. Aber man kann sich auch fragen, wie konsequent eine solche Kehrtwende ist, wenn man bedenkt, dass die Premium-Nutzererfahrung, alias werbefrei, eines der Schlüsselargumente des iOS- und Apple-Ökosystems ist.

Wer würde den Preis eines iPhones bezahlen, um eine ähnliche Nutzererfahrung wie bei MIUI zu haben, was die Werbung angeht?

Dieses Thema ist umso heikler, als dass Apples App-Tracking-Transparenz derzeit insbesondere in Deutschland juristisch untersucht wird. Und Werbung bedeutet auch, dass persönliche Datengesammelt werden. Wenn Apple es Nutzern ermöglicht, zu verhindern, dass Apps von Drittanbietern Eure ID verwendet werden, wie kann man dann verhindern, dass Apple sie nicht selbst in seinen eigenen Apps verkauft?

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Zu den Kommentaren (9)
Antoine Engels

Antoine Engels
Head of Editorial nextpit France

Schwarzer Gürtel beim Lesen von Datenblättern. OnePlus-Fanboy in der Remission. Durchschnittliche Lesezeit für meine Artikel: 48 Minuten. Fact-Checker für Tech-Tipps in seiner Freizeit. Hasst es, von sich selbst in der dritten Person zu sprechen. Wäre in einem früheren Leben gerne JV-Journalist gewesen. Versteht keine Ironie. Head of Editorial bei NextPit France.

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9 Kommentare
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  • 61
    René H. 16.08.2022 Link zum Kommentar

    Das habe ich ja schon vorausgesagt, als das mit Apples Transparenz aufkam. Mal wieder Recht gehabt?


    • 103
      Tenten 17.08.2022 Link zum Kommentar

      Eigentlich nicht. Es handelt sich ja um ein Gerücht und ist damit nichts anderes als deine Voraussage. Nur weil zwei das gleiche munkeln wird keine Tatsache draus.


  • Olaf Gutrun 56
    Olaf Gutrun 16.08.2022 Link zum Kommentar

    Es nervt mich schon irre bei meinem Samsung wenn ich im Samsung Store nach updates gucke, das da einblendungen kommen. Ja man kann sie abschalten, aber das ist aufwendig und nach ein paar monaten muss man den Vorgang wiederholen weil dann neue Werbepartner wieder dabei sind. Es hält sich in Grenzen aber finde das geht mal garnicht.

    Ist auch witzig wie extrem alles versteckt wird, wo man das ab schalten kann.

    Einfach zum kotzen das derzeitige System, das jede Firma jedes Jahr mehr Gewinn machen muss, zumal wenn es sich um extrem reiche Unternehmen geht.

    Ist aber bei den Autos das selbe, da kosten dann ein paar Schrauben 4 cent weniger, rosten zwar was die etwas besseren nicht tun, aber der Autohersteller macht im Jahr 5 Millionen rein Gewinn mehr.

    Schade wenn so etwas irgendwann auf die Qualität schlägt, wenn z.b ein Auto aus 2004 noch im Kühlsystem Messing winkel un kupplungen hatte werden es heute beim Selben Hersteller kunstoff winkel sein, diese brechen im Alter irgendwann, eventuell hat man wegen so einem scheiss einen Motorschaden.

    Traurig

    Fahre deshalb auch noch immer meinen 2007er Volvo mit 500.000tkm, die neuen haben zwar auch so viel Power wie meiner, halten aber dann nur noch 2-300.000tkm wo mein Motor auch eine Million schaffen kann.

    Verkehrte Welt


    • 38
      dieCrisa 16.08.2022 Link zum Kommentar

      "...wenn ich im Samsung Store nach updates gucke, das da einblendungen kommen."
      Ist mir nie aufgefallen - oder ich bekomme sie nicht?
      Also schnell mal nach Updates geguckt und siehe da: keine Einblendung/Werbung. Daher möchte ich behaupten: hatte ich noch nie.


  • 42
    rolli.k 16.08.2022 Link zum Kommentar

    .......setzen, sechs.


  • 56
    Gelöschter Account 16.08.2022 Link zum Kommentar

    Bei solch teuren Geräten (gilt auch für Top-Smartphones anderer Hersteller): nein, danke!

    H GAl Bundy II.Jack BlackOlaf GutrunTimFabien Röhlinger


  • 50
    paganini 16.08.2022 Link zum Kommentar

    Wenn das kommen sollte wäre das für mich ein NoGo! Und auch wäre es scheinheilig wie Apple vorgehen würde, schön alle anderen blockieren aber selbst Werbung schalten…

    H GJack BlackTimFabien Röhlinger


    • Fabien Röhlinger 72
      Fabien Röhlinger
      • Admin
      • Staff
      16.08.2022 Link zum Kommentar

      Das geht mir genauso. Ich finde es schon ein Unding Werbung bei Sky ertragen zu müssen. Aber auf meinem Device? Nein Danke!

      H GAl Bundy II.Jack BlackTimGelöschter Account


    • 61
      René H. 16.08.2022 Link zum Kommentar

      War nicht anders zu erwarten. Bricht einer Firma der Gewinn ein, sucht sie andere Einnahmequellen.

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